***Einsatzbericht Rayo vom 17.09.2021 in 74321 Bietigheim-Bissingen***

Rayo entlief seiner Besitzerin gemeimsan mit der 2. Hündin während des Spaziergangs. Als die Sichtungen ausblieben und man händeringend nach einem Suchhund suchte ,klingelte bei mir das Telefon.

Am anderen Ende der Leitung war eine sehr aufgelöste Besitzerin und bat Avital und mich um Hilfe.Rayo war ohne Leine entlaufen. In der Regel trailt man dann auch nicht nach einem mobilen Hund.

Aber die Tatsache, dass er sich dort auskannte und schon ein paar Jahre in der Familie lebte machte mir ein wenig Kopfzerbrechen.

Hinzu kam die allerletzte Sichtung inmitten des Gleisbettes und die Tatsache, dass der 2. Hund nach kurzer Zeit allein und völlig verstört zurückkam.

Diese ganzen Tatsachen ließen nichts Gutes erahnen.

Avital und ich machten uns also dann auf den Weg.

Der Besitzerin erklärte ich vorab alle Eventualitäten.

Der Einsatz eines Suchhundes ist kein Allheilmittel, es ist ein Versuch etwas Klarheit und Licht ins Dunkle zu bringen.

Wir starteten am Entlaufort und liefen zielstrebig in Richtung des letzten Sichtungspunktes. Avital schaute sich diesen aber nicht an , sie machte vorher einen Bogen und steuerte direkt die Gleise an.

Das erste Mal , dass mich ein mulmiges Gefühl überkam. 😔

Wir mussten uns einen anderen Weg suchen denn auf den Gleisen trailen geht einfach nicht.

Avital suchte sich dann ziemlich schnell einen anderen Weg der durch eine kleine Unterführung unterhalb der Schienen verlief und bog dann direkt rechts ab und somit liefen wir genau parallel zu den Schienen in Richtung Entlaufort zurück.

Ich merkte wie sie immer schwammiger wurde. Es gab kaum einen Blick nach oben in den Wald und wenn doch , dann war dieser Gedanke ihrerseits wieder ganz schnell verworfen.

Sie wurde immer langsamer und ihre Blicke waren nun wie festgefroren nach unten zu den Gleisen und dann blieb sie stehen.

Sie versuchte mehrmals einen Weg nach unten zu finden. Das Problem war , dass es dort teilweise so dicht bewachsen war und es nicht ebenerdig nach unten ging und wenn doch , wir dann auch direkt auf den Gleisen stehen würden. In der Situation musst du als Hundeführer deinen Hund und dich schützen . Auch der beißende Geruch ließ nichts Gutes erahnen.

Wir brachen ab und ich empfahl, die Bundespolizei zu kontaktieren und ihnen die Situation zu erklären um einfach nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts zu verpassen.

Einen Todfund anzuzeigen ist für einen Suchhund eine Herausforderung und nicht jeder bis kaum ein Suchhund macht und kann das.

Wenn man seinen Hund wirklich richtig gut kennt , erkennt man aber anhand des Verhaltens, dass irgendwas nicht stimmen kann.

Ich kenne mein Akitamädchen wirklich sehr gut und es war für uns nicht der erste Einsatz in dem wir nicht lebend gefunden haben und genau dieses Verhalten hatte sie während des Trails.

Leider bestätigte sich unser Ergebnis des Trails ein paar Tage später.

Ein Bahnmitarbeiter hatte den Hund gefunden😔.

Er wurde geborgen und seiner Besitzerin übergeben.

Es tut uns von Herzen leid , dass Rayo es nicht geschafft hat .

Viele fragen sich, warum er nicht früher gefunden wurde. Nicht immer liegen Tiere sichtbar an den Gleisen.

Auch fragen sich vielleicht einige, warum ich darüber berichte.

Auch die Berichterstattung zu solch traurigen Anlässen sind wichtig denn auch das spiegelt unsere wertvolle und wichtige Arbeit wider.

Mir tut es von Herzen leid, dass der Hund es nicht geschafft hat.

Der Besitzerin wünsche ich von Herzen viel Kraft um alles zu verarbeiten.

Flieg mit den Engeln Rayo!

Suchhunde Baden-Württemberg

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