***Sicherungsbericht Aldo vom 23.07.2022 aus 72667 Schlaitdorf***

Aldo entlief seinen Besitzern in einem unachtsamen Moment am 19.07.2021 aus dem Garten mit Leine.

Zunächst suchten die Besitzer mit Freunden und Bekannten bis spät in die Nacht alles vergebens ab. Auch in der Nacht kehrte Aldo nicht mehr nach Hause zurück.

Am 20.07.2022 öffneten wir die Dogorama-App und sofort stach uns der Suchpost der Besitzerin ins Auge. Wir kommentierten und boten unsere Hilfe an.

Nach ca. 10 Minuten hatten wir die Besitzerin schon am anderen Ende der Leitung und sie erklärte uns, was passiert ist.

Wir gaben ihr die wichtigsten Tipps mit sofortiger Umsetzung mit an die Hand.

Da Aldo mit Leine doppelt gesichert war, d.h. die Leine war am Halsband und Geschirr befestigt, waren wir bei ausbleibenden Sichtungen auf einen Suchhundeinsatz eingestellt. Dieser sollte aber nicht am gleichen Tag starten.

Die Besitzer sollten erstmal flyern und wir würden abwarten, ob sich jemand melden würde der Aldo gesehen hat.

Die Besitzer flyerten also die Umgebung ab und kauften parallel alles für die Futterstelle und für das Wurstwasser ein.

Gegen Nachmittag kam uns der Gedanke, dass wir durch eine vergangene Sicherung eines anderen Hundes doch jemanden in Schlaitdorf kennengelernt hatten und es doch optimal wäre, wenn wir gemeinsam Hand in Hand arbeiten würden.

Bei einer Hundesicherung gibt es nichts Besseres, wenn jemand im gleichen Ort wohnt.

Wir riefen also umgehend Kristin von K9 Neckar Fils an und erklärten ihr was passiert ist und baten um Hilfe.

Ohne mit der Wimper zu zucken, sagte sie uns ihre Hilfe zu und in Nullkommanichts wurde die eingerichtete Futterstelle im Garten mit einer Wildkamera versehen.

Wir sparten uns also diesen Weg und waren froh, dass jemand vor Ort ein Auge drauf werfen konnte und auch beim Flyern unterstützen konnte.

Wir besprachen noch am 20.07.2022 die weitere Vorgehensweise, was wir tun, wenn es bis zum nächsten Morgen keine Sichtung geben würde.

Wir beschlossen einen Suchhund loszuschicken.

Da ich selbst mit Avital verhindert war, erklärten sich die liebe Sandra und Kerstin von K9 bereit, mit ihren Hunden in den frühen Morgenstunden am 21.07.2022 ohne ausbleibende Sichtung in einen Suchhundeinsatz zu gehen.

Leider ließ sich Aldo in der Nacht auf den 21.07.2022 nicht daheim blicken und somit ging Sandra dann an den Start.

Nach ca 1 Stunde kam der Anruf, sie vermutete Aldo im Maisfeld ca. 500 Meter von daheim entfernt.


Einige Zeit später kam dann noch Kerstin mit ihren beiden Hunden und bestätigte ebenfalls die Vermutung von Sandra.

Da ein Maisfeld sehr stickig ist und die Blätter sehr scharfkantig sind und man es tunlichst vermeiden sollte, seinen Suchhund da reinzujagen , besprachen wir die weitere Vorgehensweise.

Wir schickten der Besitzerin Kontakte von Drohnenpiloten mit der Bitte, diese abzutelefonieren.

Binnen 30 Minuten hatten wir 2 Zusagen für den Abend des 21.07.2022.

Die Drohnenpiloten flogen am Abend. Es war Gott sei Dank mittlerweile ein wenig kühler draußen. Sie haben Rehe und Hasen gesehen aber weit und breit keine Spur von Aldo.

Was war geschehen? Hatte Aldo sich vielleicht mittlerweile befreit? Gab es einen Winkel, den man im Maisfeld übersehen hatte?

Fragen über Fragen und so langsam drängte bei dieser extremen Hitze die Zeit.

So fiel die Entscheidung, dass ich mit Avital am 22.07.2022 nach Sonnenaufgang ebenfalls nach Aldo suchen würde, wenn es keine Sichtung geben würde und er auch nicht zur Futterstelle kommen würde.

Natürlich kann es immer sein, dass sich der entlaufene Hund dann doch aus seiner misslichen Lage befreit, aber ein guter Hundeführer merkt es an seinem Hund, wenn er auf eine richtig frische Spur fällt und treibt den gesuchten Hund nicht vor sich her, es war also alles im grünen Bereich.

Am Abend des 21.07.2022 wurden dann nochmal richtig dicke Wurstwasserspuren gezogen und die Futterstelle mit vielen Leckereien bestückt.

Und dann gab es endlich um 22:45 Uhr das erlösende Bild von Aldo an der Futterstelle!

Wir waren alle so froh und so erleichtert.

Den Suchhundeinsatz sagten wir voller Freude direkt ab und luden dann am Abend des 22.07.2022 die Lebendfalle auf und fuhren nach Schlaitdorf.

Vor Ort angekommen bauten wir die Lebendfalle auf, stellten direkt drei Livecams und bestückten die Falle mit Maultaschen, Speck, Wienerle und Frikadellen. Gegen 21 Uhr traten wir voller Hoffnung die Heimreise an.

Nun hieß es warten…….

Um 23:35 Uhr schlug die erste Livecam Alarm. Schnell das Handy mit einem Herzschlag von gefühlt 1000 geöffnet und was sahen wir da?

Jemand, der dort mit der Taschenlampe vor der Falle auf und ablief. Prima dachten wir und gaben den Besitzern sofort Bescheid. Leider haben sie diese Person nicht mehr angetroffen.

Wir haben in dem Moment einfach nur gehofft, dass Aldo nicht in unmittelbarer Nähe war.

Die Zeit verging und es tat sich leider nichts. Immer wieder schauten wir auf alle Cams und nahmen dann ein besorgniserregendes Lichtsignal von der Landstraße wahr.

Wir konnten es nicht genau erkennen, es sah aber dem Signal des Warnblinklichtes sehr ähnlich.

Und genau das bestätigte sich keine 5 Minuten später. Aldo ist leider auf Straße fast zweimal vors Auto gelaufen und im Schutze der Dunkelheit verschwunden.

Uns allen wurde es in dem Moment richtig schlecht und wir hofften und beteten, dass Aldo auf den letzten Metern nichts zustoßen würde.

Um 0:27 Uhr schlug die Livecam am Eingang der Falle erneut Alarm und jetzt trauten wir unseren Augen kaum. Aldo war tatsächlich da!!!

Nun begann die Aufregung und der anstrengende Teil.

Dass Hunde einfach geradewegs in die Falle gehen, kommt vor, ist aber leider echt selten. In der Regel beginnt ab dem Zeitpunkt das sogenannte Fallenspiel.

Vor die Falle, neben die Falle, hinter die Falle, kurz mal in die Falle reinschauen und wieder verschwinden. Und so war es leider bei Aldo auch. Er machte am Anfang keinerlei Anstalten auch nur einen Millimeter mit einer Pfote in die Falle gehen zu wollen.

Er machte leider noch viel besorgniserregendere Sachen. Er sprang vor der Falle immer wieder nach oben. Uns stockte jedes Mal der Atem da wir Angst hatten, dass er die Fallentür erwischen könnte und da Aldo kein Fliegengewicht ist, hätte es passieren können, dass er die Tür zu Fall bringen könnte.

Aldo kam und ging in der Zwischenzeit. Wir waren immer in Lauerstellung daheim und immer bereit, direkt aus dem Bett ins Auto springen zu können.

Um 1:46 Uhr hatte der Spuk endlich ein Ende!

Treffer versenkt, Aldo war safe!

Sofort riefen wir die Besitzer an und machten uns gemeinsam mit Simon, einem Helfer von uns, auf den Weg nach Schlaitdorf.

Vor Ort angekommen verluden wir Aldo samt Falle in den Hänger und fuhren zur Garage der Besitzer, um ihn in dort in einem geschlossenen Raum aus der Falle zu holen und seinen Besitzern durch eine direkte Zugangstür zum Haus gesichert ins Haus zu bringen.

Aldo hat seinen Ausflug Gott sei Dank unbeschadet überstanden!

Wir möchten vor den Danksagungen noch ein paar mahnende Worte loswerden.

Dass es immer eine schlimme Situation ist, wenn ein Hund entläuft, da sind wir uns alle einig. Was aber nicht geht, Besitzer unter einem Beitrag dermaßen fertigzumachen!

Was ist denn los mit euch? Bringt es den entlaufenen Hund wieder zurück? Was ist das Ziel mit solchen Kommentaren? Wir werden das nie verstehen und das ist unterste Schublade.

Auch uns hat man in dem Beitrag erklären wollen, dass wir ja mal so gar keine Ahnung vom Trailen haben und dass unsere Entscheidungen völlig falsch sind!

Darüber können wir tatsächlich nur schmunzeln!

Wir denken und wissen, dass unsere Erfahrungen und Suchhundeinsätze für sich sprechen!

Also überlasst doch diese Entscheidungen denen, die sich damit auskennen und nicht nur vorm Handy hocken oder anderweitig im Tierschutz aktiv sind aber keine Ahnung von dieser Materie und dem Fall haben! Das ist echt anstrengend!

Und nun möchten wir DANKE sagen!

Danke an die wundervollen Besitzer von Aldo die alles anstandslos umgesetzt haben und uns und unserer Arbeit blind vertraut haben!

Von Herzen Danke an Simon Bazlen und Bianca Bazlen! Wir können uns immer auf euch verlassen und blind vertrauen. Ihr seid wunderbare Menschen und unterstützt uns zu jeder Tages und Nachtzeit!

Tausend Dank an alle Sichter und Teiler!

Von Herzen Danke an die Mädels vom K-9 Suchhundezentrum Neckar-Fils für ihren Einsatz mit ihren Suchhunden und Unterstützung vor Ort. Ohne zu zögern und großes Tamtam sagten sie ihre Unterstützung sofort zu!

Tausend Dank an die wundervollen Drohnenpiloten für ihren Einsatz!

Nur so geht Teamwork in der Hundesicherung. Wir verfolgen alle ein Ziel – den entlaufenen Hund gesund und so schnell wie möglich wieder nach Hause zu holen.

Es geht nur gemeinsam!

Wir wünschen Aldo und seinen Besitzern von Herzen alles Liebe!

Suchhunde Baden-Württemberg

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