***Sicherungsbericht Roco aus 72379 Hechingen vom 07.06.2020***

Leider entlief Roco aus Hechingen seinen Besitzern am 01.06.2020 in einem unachtsamen Moment aus dem Garten seiner Besitzer.

Am 02.06.2020 nahm ich am Abend Kontakt zu den Besitzern auf und meine Hilfe wurde dankend angenommen.

Wir besprachen die wichtigsten Maßnahmen und planten für den nächsten Tag das weitere Vorgehen.

Die Futterstelle am Haus war bereits eingerichtet und sein Körbchen stand auch auf dem Hof.

Leider ließ sich Roco bis zum nächsten Morgen nicht mehr blicken, sodass ich beschloss, eine Livekamera auf dem Grundstück anzubringen und riet den Besitzern zu flyern und abends Schleppen mit Leberwurstwasser aus dem angrenzenden Wald zu sich auf das Grundstück zu ziehen und die kommende Nacht abzuwarten.

Da Roco noch sehr jung ist und als ängstlich beschrieben wurde, vermutete ich, dass er sich in dem Wald direkt hinter dem Haus verkrochen hat und wohl etwas länger brauchen würde, um all seinen Mut zusammen zu fassen und sich aus dem Wald heraus zu trauen.

Plötzlich schlug die Kamera gegen 21:40 Uhr Alarm.
Ich traute meinen Augen kaum und freute mich sehr!
Dem Ganzen war nämlich 5 Minuten zuvor eine Sichtung eines Nachbarn vorausgegangen, der Roco aus dem Wald kommen sehen hat.

Dies erklärte auch die fehlenden Sichtungen seit dem Entlaufen.

Die Besitzer waren natürlich sehr aufgeregt, behielten aber dennoch einen kühlen Kopf und setzten genau das um, was wir ihnen nun rieten. Chapeau!

Die Besitzerin sprang sofort in die Küche und holte den fetten Speck aus dem Kühlschrank, schmiss ihn in die Pfanne und lief anschließend mit der duftenden und hoffentlich unwiderstehlichen Pfanne zur Terrassentür raus und legte eine Speckspur über den Hof ins Wohnzimmer rein.

Nun begann die Nervosität auf allen Seiten…tick,tack, tick,tack…..

Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie elend lang uns allen diese Minuten vorkamen.

Roco war tatsächlich planmäßig der Speckspur gefolgt und steckte seinen Kopf durch die Terrassentür.

Würde er sich trauen die Schwelle zu überqueren?

Würde er sich einen Ruck geben? So tun, als sei nichts gewesen? Mir schlaflose Nächte ersparen?

Nein! Diese Rechnung habe ich ohne Roco gemacht.

Dennoch war ich etwas erleichtert, denn ich wusste, es geht ihm gut und meinP lan war, dass ich einfach am nächsten Morgen die Falle stellen würde, mit zig Leckereien bestücken und spätestens abends wäre alles erledigt.

Gesagt, getan!

Die Lebendfalle wurde auf dem Grundstück der Besitzer gestellt.

Um 24 Uhr geschah es dann: Fallenalarm! „Falle kontrollieren“! Oh mein Gott, ist er drin?
Schnell die Livecam gestartet „Verbindung wird geladen, Verbindung wird geladen“…

Technik, die begeistert und warum funktioniert sie denn ausgerechnet jetzt nicht und dann kam das Bild, eine randalierende Katze…prima!

Also den Besitzer angerufen, aus dem Bett geworfen, Falle geöffnet, scharf gestellt und weiter gehofft… er würde bestimmt noch kommen…..

Denkste!

Auch diese Rechnung habe ich ohne Roco gemacht.
Er ließ sich nicht ein einziges Mal blicken.

Was war geschehen? Gab es vielleicht doch Einfangversuche? War es ihm zuviel Trubel? Fragen über Fragen, auf die es keine Antworten gab.

Sei es drum, habe ich gedacht, am nächsten Tag da klappt es ganz bestimmt!

Also alles wieder von vorn: Falle neu bestückt und plötzlich (19:30 Uhr) ruft ein Nachbar beim Besitzer an :“ Roco ist soeben in die Zielstraße eingebogen“…

Und wieder war warten angesagt. Die Kamera machte: „Bing“, eine Katze, ein Igel, kein Roco… auch diese Nacht fand er den Weg nicht in sein „Restaurant“.

Da es 2 Sichtungen gab, eine in den Wald gehend und eine aus dem Wald kommend, beschloss ich am nächsten Tag einfach 2 Futterstellen im Wald einzurichten.

Wenn der Waldbewohner nicht zu uns kommt, kommen wir halt zu ihm.

Gesagt – getan!

Es vergingen keine 30 Minuten und die Kamera löste aus: BINGO, jetzt haben wir dich bald!

Schnell mit dem Jäger telefoniert, ihm alles erklärt und sein Einverständnis eingeholt, dass wir die Falle in den Wald stellen dürfen und abends um 18:30 Uhr setzen wir genau diesen Plan um. Der Jäger ließ es sich nicht nehmen, den Besitzern und uns zu helfen die Falle in den Wald zu tragen.
Schnell noch alles hergerichtet und nun begann das Warten.
Mir war klar, dass er bestimmt nicht in der ersten Nachthälfte kommen würde, schließlich hatte er sich ja mittags den Bauch vorgeschlagen.

Somit begann nun die 3. schlaflose Nacht.
Man ist ja in ständiger Alarmbereitschaft und hat durch die Livecams immer Kino auf dem Handy.

Und wieder tat sich die ganze Nacht nichts.

Verdammt nochmal, was ist denn da los?

Ich wartete und wartete und wartete weiter und gab die Hoffnung nicht auf!

Der Hunger würde ihn ganz bestimmt zur Falle treiben.
Am 07.06.2020, um 11:07 Uhr schlug die Kamera dann Alarm: Aber verdammt, ein Reh… ach halt, es ist Roco!!!

Vor-zurück, um die Falle rum, kurz rein, wieder raus, zum Baum, wo vorher seine Futterstelle war, hinter die Falle, neben die Falle und dann um 11:15 Uhr der erlösende Schlag….Falle ist zu, der Waldbewohner hinter Gittern.

Anschließend wurde die Falle, aus dem Wald, in die Garage getragen, um Roco dort rauszulassen und ihn sicher ins Haus zu tragen.

Ende gut- alles gut!

Roco hat seinen Ausflug unbeschadet überstanden und kann sich nun von den ganzen Strapazen erholen.
Ich möchte zunächst den Besitzern für ihr großes Vertrauen und Engagement danken.

Tausend Dank an alle Teiler, Sichter und Flyerhelfer.

Danke an Sonja von „Wo ist mein Hund“ fürs Ausleihen einer weiteren Live-Cam.

Danke an Annette für ihre Hilfsbereitschaft und danke an Cornelia Köhn von Novadog, die sofort bereit war, ein passendes Sicherheitsgeschirr zu bringen.

Danke an die tollen, hilfsbereiten Jäger aus Hechingen.

Ich wünsche Roco und seinen Besitzern von Herzen alles Liebe.

Es geht nur gemeinsam!

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