***Trailbericht Igor aus 72172 Bergfelden vom 7.10.2023***

Igor entlief seinem Besitzer am 5.10.2023 in einem unachtsamen Moment samt Leine.

Der Besitzer hörte noch den Spurlaut von Igor und dann wurde es still.

Beide waren aus Frankfurt angereist um im Wald, der seit 40 Jahren brach liegt, Bäume zu kennzeichnen, die dann gefällt werden sollten.

Als Igor nach ein paar Stunden noch immer noch zurückkehrte, machte sich der Besitzer Sorgen und wählte unsere Nummer und bat uns um Hilfe.

Wir erklärtem ihm, dass es noch keinen Sinn machen würde, mit einem Suchhund zu suchen und verwiesen an die Kollegen von „Wo ist mein Hund?“ die auch in der Ecke vom Entlaufort wohnen und den Fall übernahmen.

Nachdem Igor auch am nächsten Morgen immer noch nicht auftauchte, beschlossen wir alle zusammen, mit Suchhunden nach ihm zu suchen.

Igor ist sehr Besitzerbezogen und sonst auch allen Menschen gegenüber aufgeschlossen und wir machten uns Sorgen, dass er vielleicht doch festhängen könnte.

Wir trafen uns um 11:30 Uhr mit dem Besitzer am Entlaufort und verschafften uns erstmal einen Überblick von der Umgebung.

Wir staunten nicht schlecht, so gleicht dieser Wald einfach einem Urwald.

Egal wo wir hinsahen, sahen wir umgestürzte Bäume, jede Menge Totholz, Brombeeren und steile Hänge.

Uns war klar, dass das wohl kein Zuckerschlecken werden würde.

Wir starteten mit Avital am Entlaufort und sie schlug direkt den Weg nach unten in Richtung Tal ein.

Zielstrebig zog sie uns querfeldein in die andere Hälfte des Waldes, schlug einen Bogen und steuerte nun den Waldrand an.

Zu diesem lief sie noch ein paar Meter parallel und signalisierte, dass sie an dieser Stelle fertig sei.

Waren wir aufgrund der Hanglage abgeschmiert und unten war einfach kein Geruch mehr?

Hatten wir irgendeine Abbiegung verpasst?

Es war relativ windstill.

Wir landeten in einem Affenzahn unten im Tal, woraus man hätte schließen können, dass Igor mobil unterwegs war.

Wir behielten das im Hinterkopf und liefen zum Entlaufort zurück.

Nun war Amon am Zug.

Mit ihm starteten wir ebenfalls am Entlaufort und auch Amon zog zielsicher in Richtung Tal. Sein Trail verlief allerdings auf der linken Seite, so liefen wir zuvor mit Avital auf der rechten Seite.

Amon lief und lief und lief, wir kamen kaum hinterher.

Für einen Hund war es nahezu problemlos sich in diesem Gelände zu bewegen.

Für uns Zweibeiner hingegen war es eine Herausforderung.

So klatschten uns immer und immer wieder die Äste ins Gesicht. Wir blieben immer wieder hängen, küssten immer mal wieder den Boden und hatten große Mühe, Amon zu folgen.

Wir steuerten eine Lichtung an und uns beschlich nun immer mehr das Gefühl, dass Igor mobil unterwegs sein könnte, nur konnten wir das aufgrund der ganzen Umstände nicht zu 100 % sagen.

Beide Hunde machten den Wald von beiden Seiten zu.

Wir brachen ab und liefen zum Entlaufort zurück, um uns zu beratschlagen.

Der Besitzer erwartete uns hoffnungsvoll nur leider kehrten wir auch dieses Mal ohne Igor zurück.

Wir erklärtem ihm alle Eventualitäten und starteten noch einen weiteren Versuch und setzten Suchhund Maya vom Parkplatz aus an.

Der Parkplatz ist ca. 200 Meter vom Entlaufort entfernt.

Maya lief los und zog zunächst in das rechte Waldstück rein.

Es dauerte nicht lange und Maya lief zielstrebig in das linke Waldstück und zog, wie Avital und Amon zuvor, auch den Hang runter.

Wir brachen ab und liefen zum Auto zurück.

Wir waren uns zu 100% sicher, dass Igor den Wald nicht verlassen hatte.

Wir kontaktierten Jürgen von den Johannitern und baten ihn um Hilfe. Umgehend setzte er die Alarmierung der Drohnenstaffel in die Wege und wir verabredeten uns für 19 Uhr.

Wir fuhren schnell heim, sprangen unter die Dusche und fuhren dann wieder zurück.

Während des Drohnenflugs hörten wir ein Jaulen/Bellen und ehe wir uns versahen, sahen wir auf dem Monitor eine Wärmequelle am Waldrand die dann auch direkt im Wald verschwand.

Der Besitzer war sich sicher, dass es Igor war und war nicht mehr zu halten.

Das Bellen kam genau aus der Richtung von Amons Trail, und zwar genau an der Ecke, an dem Amon hin und her lief und keinen Weg in den Wald fand und wir kurz drauf abbrachen.

Von dem Punkt aus waren es ca. 200 Meter Luftlinie querfeldein zum Entlaufort.

Wir wussten leider noch immer nicht, ob Igor die Leine noch dran hat oder nicht.

Nachdem auch der Besitzer mit seiner Wärmebildkamera keine Wärmequelle mehr ausmachen konnte, zogen wir uns zurück, um Ruhe einkehren zu lassen.


Wir waren an dem Tag 11 Stunden unterwegs und fielen völlig erschöpft ins Bett.

Am nächsten Morgen gab es nach wie vor keine Spur von Igor.

Die Kollegen von Wo ist mein Hund richteten an dieser Stelle, an der wir das Bellen hörten, eine weitere Futterstelle ein.

Der Besitzer hielt sich parallel in dem Gebiet auf und auch er nahm wieder das Bellen wahr.

Igor reagierte weder auf Zuruf noch auf die Pfeife.

Auch die Drohne des Jägers, die am Morgen startete, konnte nichts finden.

Wir wollten alle nichts verpassen und so starteten die Kollegen einen Aufruf um ggf. am 8.10.2023 mit vielen Helfern das Gebiet zu durchkämmen.

Wir entschieden uns am 7.10.2023 die Suchhunde ein weiteres Mal einzusetzen.

Nun kam auch noch Sylvie dazu, um uns vor Ort zu unterstützen.

Wir trafen uns um 16 Uhr mit dem Besitzer am Narrenverein und fuhren gemeinsam zum Parkplatz.

Als wir dort ankamen trauten wir unseren Augen kaum und Igor kam aus dem Wald geschossen und lief direkt das Auto von seinem Herrchen an.

Wir waren alle so erleichtert und freuten uns richtig dolle.

Igor hatte seine komplette Leine noch dran und war einfach nur erschöpft.

An dieser Stelle möchten wir Danke sagen.

Von Herzen Danke an den wunderbaren Besitzer für das Vertrauen in uns und unsere Suchhunde. Der Besitzer hat so gekämpft und nie aufgegeben.

Danke an die Kollegen von Wo ist mein Hund? für das Vertrauen in uns und unsere Suchhunde.

Danke an die wunderbaren Jäger vor Ort für den Zusammenhalt.

Von Herzen Danke an die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Württemberg Mitte für den schnellen Drohneneinsatz.

Danke an alle Helfer die am 8.10.2023 vor Ort unterstützen wollten.

Danke an unsere wunderbaren Suchhunde für die fantastische Arbeit und den richtigen Riecher.

Im Einsatz für SUCHHUNDE Baden-Württemberg Jenny und Jennifer mit den Suchhunden Avital, Amon und Maya.

Trust your dog

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