***Sicherungsbericht Holly aus 88630 Pfullendorf vom 05.03.2021***

Leider entlief Holly aus Pfullendorf ihren Besitzern am 28.02.2021 während eines Spaziergangs.

 

Da ich bereits bei der Sicherung von Oddie aus Bad Saulgau involviert war, rief uns der Verein an und bat uns um Hilfe.

 

Ich nahm direkt Kontakt zu den Besitzern auf und gaben erste, wichtige Anweisungen, was zu tun ist.

 

Da Holly bereits 5 Wochen bei ihrer neuen Familie lebte, hofften wir, dass sie den Weg allein nach Hause finden würde. Der Entlaufort war nur ca. 100 Meter von daheim entfernt.

 

Am Morgen des 01.03.2021 leider dann die Ernüchterung: Holly hatte den Weg leider nicht nach Hause gefunden.

 

Ein Flyer wurde erstellt,der nun überall verteilt und aufgehängt werden sollte.

 

Mit im Boot hatte ich Sabine vom Tierschutzverein Bad Saulgau.

 

Sabine wohnt in Pfullendorf und kennt dort wirklich jede Ecke und jede Menge Leute.

 

Es war für mich eine große Erleichterung, da ich leider ca 70 Kilometer von Pfullendorf entfernt wohne.

 

Plötzlich gab es am Nachmittag des 01.03.2021 eine Sichtung von Holly. Sie wurde auf einem Feld gesehen. Sabine fuhr schnell zum Sichtungspunkt und sah Holly auch selbst. Sie richtete deshalb dort in Ruhe eine Futterstelle ein.

 

Unser Plan war, dass diese dann gegen Abend kontrolliert wird.

 

Würde sie angebissen haben, würde ich mich dann auf den Weg nach Pfullendorf machen, um dort eine Livecam zu hängen.

 

Gegen 20 Uhr rief Sabine dann an und signalisierte – Futterstelle leer. Jackpot dachten wir!

 

In Pfullendorf angekommen, wurde die Cam gehängt und Spuren gezogen. Danach ging es noch schnell zu den Besitzern, dort hängten wir eine weitere Livecam.

 

Voller Hoffnung fuhr ich heim.

 

Ich war guter Dinge, dass die Cam nachts auslösen würde.

 

Gedanklich war die Falle bereits für den nächsten Tag verladen.

 

Leider haben wir diese Rechnung ohne Holly gemacht. Sie ließ sich an keiner Futterstelle blicken.

 

Mittlerweile trudelten immer wieder neue Sichtungen von Holly ein.

 

Ziemlich schnell konnte ich ihr Laufmuster erkennen.

 

Also entschied ich mich am 02.03.2021 die Falle aufzuladen, um dann vor Ort reagieren zu können und Holly bei Sichtungen direkt abpassen zu können.

 

Man muss wissen, dass Holly immer wieder die vielbefahrene Landstraße überquerte.

 

Ich wollte mit aller Macht verhindern, dass Holly in ihr Unglück rennt. Und es kam, wie es kommen musste!

 

Während wir vor Ort waren, gab es leider keine einzige Sichtung. Als hätte Holly den Braten gerochen.

 

Ich entschied mich nun an Hollys Dreh-und Angelpunkt eine weitere Futterstelle einzurichten.

 

Es wurde alles eingeduftet, ich beschmierte Bäume mit Leberwurst und waren uns sicher,
jetzt kann nichts schiefgehen.

 

Anschließend baute ich die Falle bei den Besitzern daheim auf – einfach, um sie vor Ort zu haben und die Möglichkeit nicht ungenutzt zu lassen, dass sie doch zurück nach Hause läuft.

 

Zu verlieren hatte ich nichts.

 

Ich hatte immer noch die kurze Entfernung vom Entlaufort zum Haus der Besitzer im Kopf.

 

Als ich fertig war, gab es eine neue Sichtung von Holly ca. 400m von ihrem Zuhause entfernt.

 

Ich packte alles ein und fuhr los.

 

Als ich in den Feldweg eingebogen bin, traute ich meinen Augen kaum. Holly lief schnüffelnd auf der Duftbrühspur in Richtung Futterstelle.

 

Na also, jetzt würde es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis die Livecam uns wunderschöne Bilder schicken würde.

Denkste! Auch diese Rechnung machte ich ohne Holly.

 

Was war da nur los? War sie immer noch zu gestresst, um die Futterstelle zu finden?

 

Etwas deprimiert, beschloss ich einfach mal die Nacht abzuwarten.

 

Am Morgen des 03.03.2021 hatte ich nach wie vor kein Bild von Holly auf der Cam. Weder an der Futterstelle noch daheim noch sonst wo.

 

Ich entschied mich ein weiteres Mal, nach Pfullendorf zu fahren.

 

Bepackt mit weiteren Cams wollte ich Holly quasi in ihrem Laufgebiet mit Futterstellen einkreisen.

 

Wenn man einen Hund nicht möglichst zeitnah an eine Futterstelle binden kann, kann es immer passieren, dass die Hunde abwandern, und das wollten wir auf jeden Fall verhindern.

 

Sabine vom Tierschutzverein Bad Saulgau begleitete mich die ganze Zeit.

 

Sie bot sich an, in den Abendstunden, die neu gehängten Cams auszulesen.

 

Der Plan war, dann noch am selben Abend, ein weiteres Mal nach Pfullendorf zu fahren, wenn Holly auf einer dieser Cams zu sehen sein sollte, um dann direkt die Falle umzustellen.

 

Bevor ich die Heimreise antrat, war ich nochmal bei den Besitzern.

 

In der Nacht gab es in der Straße oberhalb vom Haus der Besitzer eine Sichtung von Holly. Auch diese passte in ihre tägliche Route.

 

Nun hieß es, alles oder nichts!

 

Ich bat die Besitzer eine Dufbrühspur in der gesamten Straße, die hinter dem Garten verläuft, zu ziehen und den Kreis am Hauseingang, wo die Falle stand, mit der Dufbrühspur zu schließen.

 

Voller Hoffnung fuhr ich heim.

 

Gegen 21:30 Uhr wollte Sabine dann die Cams auslesen. Bis zu dem Zeitpunkt gab es immer wieder Sichtungen von

 

Holly, und zwar genau in der Nähe einiger Futterstellen.

 

Das muss doch jetzt klappen dachte ich.

 

Wir alle fieberten 21:30 Uhr entgegen.

 

Holly war auf keiner Kamera zu sehen, mein Gott waren wir enttäuscht.

 

Was war da nur los? Warum nahm Holly einfach keine Futterstelle an? Was mussten wir ändern ?

 

Fragen über Fragen. Wir wollten zunächst die Nacht abwarten.

 

Dann plötzlich am frühen Morgen des 05.03.2021 schlugen die Livecams um 4:54 Uhr an der Falle Alarm.

 

Wir trauten unseren Augen kaum, es war Holly!!!!!!

 

Und dann ging alles ganz schnell. Es gab kein Vor, Zurück, rein, raus und drumherum- Nein!

 

Es gab nur einen direkten Weg und dann machte es genau um 5 Uhr bumm, Falle zu , Holly safe!

 

Ich habe direkt die Besitzer angerufen, welche diese Nachricht ebenso wenig glauben konnten wie alle anderen und dann machte ich mich sofort auf den Weg nach Pfullendorf.

 

Vor Ort angekommen, war die Freude und Erleichterung riesengroß!

 

Wir fuhren die Falle samt Holly in die Garage und sicherten sie dort und brachten sie anschließend mit einem Sicherheitsgeschirr ins Haus.

 

Wir konnten es immer noch nicht glauben und werden es auch leider nie erfahren, was Holly sich dabei gedacht hat.
Schnell sammelte ich noch alle Cams ein und fuhr dann überglücklich nach Hause.

 

Ende gut, alles gut!

 

Holly hat ihren Ausflug unbeschadet überstanden.

 

Ich möchte mich bei den Besitzern von Holly für ihr großes Vertrauen in mich und meine Arbeit von ganzen Herzen bedanken.

 

Sie haben alles vorbildlich umgesetzt und keine Alleingänge gestartet.

 

Bedanken möchte ich mich auch bei dem Verein von Holly, besonders bei Sigi und Bea!

 

Sie vermittelten die Besitzer direkt an mich weiter und kümmerten sich darum, sämtliche Behörden über Hollys Entlaufen zu informieren.

 

Ein ganz fettes Danke an dich liebe Sabine vom Tierschutzverein Bad Saulgau für diese tolle Kooperation. Du warst uns während der ganzen Zeit eine ganz große Stütze!!!

 

Tausend Dank an alle Sichter und Teiler und an alle
Flyerhelfer.

 

Danke an die Polizeidienststelle Pfullendorf für die tolle Kooperation.

 

Danke an die Landwirte, die uns, ohne zu zögern, sämtliche Genehmigungen erteilten, auf ihren Wiesen Futterstellen einzurichten.

 

Danke an den Verein für Deutsche Schäferhunde in Pfullendorf, auch dort durften wir Futterstellen einrichten.

 

Ich wünsche Holly und ihren Besitzern von Herzen alles Liebe.

 

Es geht nur gemeinsam!

 

Suchhunde Baden-Württemberg

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