***Sicherungsbericht Kizza 15.01.2022 aus 72461 Onstmettingen***

Leider entlief Kizza seinen neuen Besitzern in einem unachtsamen Moment als sie gerade daheim angekommen sind. Er zog sich aus dem Geschirr raus und rannte davon.

Der Besitzer konnte ihn noch ein Stück verfolgen und dann verlor sich seine Spur.

Gegen 19:30 Uhr klingelte bei mir das Telefon und am anderen Ende der Leitung war die Tochter der Besitzer und bat mich um Hilfe.

Ich sagte ihnen was sie jetzt direkt umsetzen sollten und kontaktierte Jennifer.

Sie wohnt in Meßstetten und würde schneller vor Ort sein. Sie brachte am Entlaufort direkt zwei Cams an. Es wurden noch Schleppen gezogen und nun warteten wir die Nacht ab.

Es tat sicher leider nichts. Also entwarf ich einen Flyer und sagte den Besitzern, dass sie unbedingt anfangen sollen zu flyern.

Anschließend kontaktierte ich die Züchter von Kizza. Sie wurden direkt nach Entlaufen kontaktiert und waren also im Bilde.

Da Kizza bei den Züchtern 8 Monate lebte, sahen wir darin eine große Chance, dass sie Kizza bei einer Sichtung problemlos sichern könnten.

Sie packten also die Mutterhündin ein zu der Kizza einen wirklich guten Bezug hat und fuhren nach Onstmettingen und liefen nun die Entlaufstrecke die in ein kleines Waldstück führte.

Auch nach Stunden des Laufens tat sich leider nichts und so fuhren sie wieder heim. Wir wussten nicht, ob sich Kizza noch dort aufhalten würde oder nicht.

Jennifer und ich verbredeten uns für den Nachmittag. Ich wollte mir die Umgebung selbst anschauen, um ein besseres Gefühl zu bekommen, wo es strategisch Sinn machen würde, Futterstellen einzurichten.

Tagsüber hatte sich noch Linda gemeldet und bot an, uns mit ihrer läufigen Hündin vor Ort zu unterstützen. Diese Hilfe nahmen wir dankend an.

Da Linda nun doch verhindert war, sprang ihr Mann für sie ein und er brachte noch einen weiteren Freund mit. Wir sich dann herausstellte ist Harald, der Mann von Linda, Förster und kennt die Gegebenheiten ebenfalls sehr gut und war dann direkt unser Ansprechpartner für den Fall, dass wir in der Ecke Futterstellen einrichten würden.arHa

Wir waren uns aber schnell einig, dass Kizza sich nicht mehr im Gebiet aufhalten würde. Wenn er noch dort gewesen wäre, dann hätte es Sichtungen geben müssen, da dieses Gebiet offen und sehr gut einsehbar ist.

Wir konnten also nur auf Sichtungen warten. Mittlerweile machte ich einen Flyeraufruf und es meldeten sich wirklich ganz viele liebe Menschen die Kizza und seine Familie unterstützen wollten.

So kam es, dass sich Rebecca, eine Flyerhelferin, bei mir am 17.1.2022 gegen 15:30 meldete. Sie stand just in diesem Moment vor Kizza.

Endlich ein Lebenszeichen von ihm, war es doch so kalt draußen.

Sofort fuhr die Besitzerin bepackt mit Essen los. Auch Jennifer und ich ließen alles stehen und liegen und machten uns auf den Weg.

Vor Ort angekommen hatte sich Kizza in den Wald verzogen. Schnell Google Maps geöffnet und die Gegend angeschaut. Wir entschieden uns dann, direkt am Sichtungspunkt eine Futterstelle einzurichten und an einer Gabelung weiter oben.

In der Regel laufen Hunde immer auf Wegen und sie lassen sich auch nicht von ihrer Laufrichtung abbringen. Sie ziehen sich zwar in dem Moment zurück, laufen aber danach in aller Regel den Weg, den sie zuvor laufen wollten.

Nachdem wir fertig waren, trafen wir noch einen Bauer an der gerade den Berg nach oben fahren wollte.  Wir informierten ihn über Kizza und gingen zum Auto.  Dort angekommen rief er ganz aufgeregt von oben runter, Kizza würde vor seinem Traktor stehen.

Witzigerweise fühlten wir uns beim Einrichten der Futterstelle an der Gabelung beobachtet, nun wussten wir warum. Wir gaben ihm zu verstehen, Kizza einfach laufen zu lassen und fuhren heim.

Leider blieb es in der kommenden Nacht still. Wo steckte Kizza nur?

Am 18.1.2022 meldete sich ein Sichter und gab an, Kizza in der Zillhauser Straße gesehen zu haben. Kurz drauf meldete sich eine Joggerin. Kizza war ihr am Traufgang begegnet. Gut dachten wir, es ist immer noch alles in unmittelbarer Nähe zu den eingerichteten Futterstellen.

Doch plötzlich kam alles ganz anders…….

Denn es machte am frühen Nachmittag des 18.1.2022 ein Foto eines Hundes der mitten auf der Landstraße lief die Runde via Facebook und Telegramm und es dauerte nicht lange, da landete das Foto auch bei uns.

Das Herz rutschte uns in die Hose, es war Kizza. Er war auf dem Weg nach Burgfelden und regelte im wahrsten Sinne des Wortes den Verkehr.

Jetzt stand das Telefon nicht mehr still.  Wir fuhren so schnell wir konnten nach Burgfelden.

Und plötzlich stand Kizza vor meinem Auto. Ich machte die Scheibe runter und warf ihm warmes Essen auf den Gehsteig. Jennifer sprang vorsichtig aus dem Auto, ging in die Hocke und versuchte Kizza mit der vollen Thermoschüssel voll mit Leckereien zu locken. Zuvor hatte ich daheim noch ziemlich viele leckere Sachen für Kizza angebraten, gott sei Dank wie sich nun herausstellte.

Jennifer gelang es Kizza auf die andere Seite der Straße zu locken, während ich quer auf der Straße stand und den Autofahrern zu verstehen gab, zu halten.

Wie nervenaufreibend das doch war. Als Kizza nah genug bei Jennifer war und sie grade zupacken wollte, konnte es wohl er Postbote nicht mehr erwarten und fuhr los.

Und Kizza? Rannte davon…..

Behutsam sind wir ihm zu Fuß ein Stück gefolgt, um zu schauen, wo er verschwinden würde.  Nach ca. einer Stunde stand er wieder vor uns und das „Spiel“ begann von vorn. Leider traute sich Kizza nicht mehr so nah an uns ran. Es blieb uns also nichts anderes übrig wie den Rückzug anzutreten, dort eine Futterstelle einzurichten und zu fahren.

Gesagt, getan.

Die Nacht brach an und die Cams standen still. War Kizza etwas zugestoßen oder ist er doch weitergezogen?

Es trudelten dann aber Gott sei Dank weitere Sichtungen aus Burgfelden ein. Am Abend zuvor hatte ich noch Kontakt zu einer lieben Anwohnerin direkt gegenüber von unserer Futterstelle hergestellt und sie teilte mir die Sichtungen mit.

Ich bat sie darum, am Sichtungspunkt eine Futterstelle für Kizza einzurichten, erfreulicher Weise konnte dort auch direkt eine Wildkamera gehängt werden.

Es meldete sich mittlerweile immer mehr Menschen aus Burgfelden die es aber dann zu gut meinten und Kizza ebenfalls Futter anboten. Leider würde das unsere Sicherung erschweren. Ein Hund, der überall Futter findet, hat keine Not, in die Lebendfalle zu gehen.

Wir beschlossen also am späten Nachmittag nach Burgfelden zu fahren und uns vor Ort nochmal alles anzuschauen, um ggf zu entscheiden, welche Futterstellen wir dann abbauen würden.

Als erstes checkten wir gemeinsam mit der Schwester meiner netten Kontaktperson die von ihr am Mittag eingerichtete Futterstelle.

BINGO!!!!

Kizza hatte angebissen.  Wir waren alle erleichtert.

Die Falle stand bereit. Dass es sich Kizza aber anders überlegen würde, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er tauchte noch an unserer anderen Futterstelle auf und dann wurde es ruhig.

Warum wir zwei Futterstellen haben? Um eine Ausweichmöglichkeit zu haben, wenn der Hund dort z.b. vertrieben wird oder er ein Problem mit der Falle hat und man umdisponieren muss.

Leider ließ sich Kizza nicht mehr blicken.

Hatte er sich den Bauch vollgeschlagen und würde nun weiterziehen oder vielleicht doch zum Entlaufort zurücklaufen? Auch das ist nichts Ungewöhnliches und kommt immer mal wieder vor.

Am Mittag des 20.01.2022 meldete sich ein junger Mann. Er gab an, Kizza neben der Landstraße in Richtung Pfeffingen gesehen zu haben. Konnte das sein? Oder war es vielleicht doch nur ein Fuchs?

Fragen über Fragen auf, die es ziemlich schnell eine Antwort geben sollte. Plötzlich stand das Telefon nicht mehr still und eine Sichtungsmeldung jagte die nächste. Aber nicht aus Burgfelden sondern vom Stich. An dem wurde er ja bereits am 18.01.2022 gesichtet.

Uns wurde sofort klar- Kizza läuft zurück zum Entlaufort. Was sich auch später bestätigte. Kizza war nun nur noch 400 Meter vom Entlaufort entfernt.

Jetzt musste alles schnell gehen. Die Falle sollte an den Entlaufort gestellt werden.

Aber irgendwie war das Glück nicht auf unserer Seite und das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Egal wo man hinschaute, überall gab es Blitzeis und nachdem es mich mit Auto und Hänger über mehrere Kreuzungen geschoben hatte, beschloss ich schweren Herzens die Fahrt abzubrechen.

Die eigene Sicherheit geht dann einfach vor. Am Entlaufort war alle vorbereitet. Es stand leckeres Essen bereit und es wurden Spuren aus allen Richtungen gezogen.

Gegen 23:50 Uhr klingelte dann das Telefon der Besitzerin. Es gelang einer Sichterin Kizza behutsam auf ein Firmengelände zu locken und dieses Mal war das Glück auf Kizzas und unserer Seite.

Die Inhaberin der Firma fuhr zufällig an ihrer Firma vorbei und erkannte die Situation und schloss geistesgegenwärtig das Tor. Kizza kam dort nicht mehr raus. Mittlerweile traf Jennifer auch vor Ort ein uns so gelang es ihnen Kizza gemeinsam zu sichern.

Die Sorgen und schlaflosen Nächte hatten endlich ein Ende!

Kizza hat seinen Ausflug unbeschadet überstanden.

Ich möchte Danke sagen!

Danke an die Besitzer von Kizza für ihr Vertrauen in uns und unsere Arbeit. Sie haben tadellos alles umgesetzt und geholfen, wo sie konnten.

Danke an Jennifer für deinen aufopferungsvollen Einsatz zu jeder Tages und Nachtzeit. Ich kann mich immer blind auf dich verlassen und dafür bin ich dir unendlich dankbar.

Danke an die zwei netten Damen die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass Kizza in der Nacht endlich gesichert werden konnte.

Danke an alle Sichter, Teiler und Flyerhelfer! Ohne euch wäre Kizza aufgeschmissen gewesen!

Danke an die zuständige Polizei!

Danke an alle Jäger!

Danke an Linda und ihren Mann Harald!

Tausend Dank an die vielen großartigen Menschen aus Burgfelden, insbesondere tausend Dank an Andrea, Christine und ihren Mann. Ihr wart sofort bereit uns zu unterstützen, sodass wir uns ein paar Kilometer Fahrtweg sparen konnten.

Danke an den Ortsvorsteher von Burgfelden!

Wir wünschen Kizza von Herzen alles Liebe!

Es geht nur gemeinsam.

Suchhunde Baden-Württemberg

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