***Sicherungsbericht Oreo aus 72147 Nehren vom 19.3.2023***

Endlich mal wieder ein freier Sonntag nach soooo vielen Wochen…dachten wir….

Am 19.03.2023 klingelte um 16:12 Uhr das Telefon und am anderen Ende der Leitung war die völlig verzweifelte Besitzerin von Oreo.

Oreo hatte sich am Mittag des 19.3.2023 durch eine verdammt kleine Lücke im Garten gedrückt und war auf und davon.

Zunächst suchten die Besitzer selbst nach Oreo, bis der Tochter dann plötzlich einfiel, dass sie vor langer, langer Zeit einen Artikel über uns und unsere Arbeit in der Zeitung gelesen hatte.

Sofort stoppte sie sämtliche Suchaktionen und die Familie wählte unsere Nummer.

Wir sagten unsere Hilfe sofort zu und entschieden uns, keine Meldung auf Facebook zu posten da wir absolute Ruhe in dem Gebiet haben wollten.

Leider nimmt es seit Monaten immer mehr zu, dass sich Menschen bewusst auf den Weg machen, um den entlaufenen Hund zu suchen und sie begreifen einfach nicht, dass das nicht der richtige Weg ist und genau durch diesen blinden Aktionismus liest man bei Kollegen auf den Seiten vermehrt, dass es der entlaufene Hund nicht geschafft hat.

Die Hunde werden wirklich, ohne mit der Wimper zu zucken, durch das ganze Dorf getrieben und die Menschen verstehen einfach nicht, warum man das nicht machen darf.

Ruhe einkehren zu lassen ist das oberste Gebot in der Hundesicherung!

Die Tatsache, dass Oreo immer wieder in der Nähe vom Haus gesehen wurde, machte uns unsere Entscheidung leichter.

Wir würden gar nicht lange fackeln und direkt die Lebendfalle stellen.

Was hatten wir zu verlieren außer nichts? Man muss in der Hundesicherung immer individuell entscheiden und ganz genau abwägen was man tut.

Oreo befand sich zudem leider in keiner sicheren Gegend. Er hatte sowohl die Gleise auch als die Hauptstraße schon überquert und das machte uns große Sorgen.

Wir verabredeten uns auf 18 Uhr.

Wir kochten im Schnellverfahren Leberwurstsuppe und packten das ganze Equipment zusammen.

Der Besitzer besorgte indes noch eine große Portion Dönerfleisch und nun musste es schnell gehen.

Vor Ort angekommen luden wir die Lebendfalle gemeinsam ab.

Wir zogen Leberwurstwasserspuren aus allen Richtungen.

In der Lebendfalle bauten wir eine Erhöhung mit 2 Näpfen denn Oreo ist nicht mal so groß wie eine Katze.

Wir brauchten die Höhe, damit die Lichtschranke auch auslösen würde.

Als wir mit allen Sachen fertig waren setzen wir uns ins Auto und fuhren los.

Nach nicht mal 20 Metern tauchte Oreo vor uns auf dem Gehweg auf.

Er war so damit beschäftigt der Leberwurstwasserspur zu folgen, dass er uns gar nicht wahrgenommen hatte.

Wir parkten weiter unten und waren gespannt, ob die Falle gleich zuschnappen würde.
Schnell die Livecams gestartet aber es war leider kein Oreo mehr zu sehen.

In dieser Straße waren so viele Autos unterwegs, dass er dann doch immer wieder gestört wurde und wir hatten immer wieder Angst, dass ihm diese Autos zum Verhängnis werden würden.

Nachdem wir daheim ankamen und die eigenen Hunde versorgten und uns gerade etwas zu Essen machen wollten, schlugen die Livekameras Alarm.

Schnell das Handy gezückt und die App gestartet und siehe da, da stand der kleine Mann vor der Falle.

Er schaute kurz in die Falle, sprang wieder raus, schaute kurz von der Seite und lief wieder in die Falle und nach nicht mal 10 Minuten hatte der Spuk ein Ende und Oreo war gesichert.

Wir waren alle so erleichtert und machten uns auf den Weg nach Nehren, um Oreo in der geschlossenen Garage aus der Lebendfalle zu holen und seinen Besitzern zu übergeben.

Ende gut, alles gut!

Bevor wir zu den Danksagungen kommen möchten wir ein paar Worte an den vermittelnden Verein von Oreo richten.

Uns wurde zugetragen, dass wir keine Profis seien. Schließlich hätte man den Hund anfüttern sollen und aus der Hand füttern sollen, um ihn dann per Hand sichern zu können!

AHA, einen Angsthund der direkt die Flucht bei Menschen ergreift, per Hand anfüttern.

Tief durchatmen…. was stimmt denn bei euch nicht?

Anstatt dankbar zu sein, dass man den kleinen Kerl in Windeseile lebend gesichert hat, muss man sich echt sowas reinziehen?

Sorry, aber darüber können wir nur laut lachen!

Wir sichern seit mittlerweile 5 Jahren wirklich sehr erfolgreich entlaufene Hunde und wissen ganz genau, was wir tun müssen.

Der kleine Kerl hatte gefühlt 10000 Schutzengel und wunderbare Besitzer, die alles richtig gemacht haben, nachdem der erste Schock
vorbei war.

Uns fällt dazu echt nichts mehr ein!

Unser Fall, unsere Regeln! Ende der Diskussion.
Wir wissen , dass wir uns mit diesen klaren Worten nicht immer Freunde machen aber so sind wir einfach. Direkt und frei raus.

Nun möchten wir Danke sagen.

Von Herzen Danke an die wundervolle Familie von Oreo. Ihr habt uns um Hilfe gebeten und uns und unserer Arbeit blind vertraut und alles umgesetzt was wir euch gesagt haben.

Danke an die tollen Nachbarn, die die Sichtungen direkt gemeldet haben und wirklich sehr besonnen gehandelt haben.

Wir wünschen Oreo und seiner Familie von Herzen alles Liebe.

Suchhunde Baden-Württemberg

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