***Einsatzbericht Sila aus 88074 Meckenbeuren***

Die junge Pudel-Mix Hündin Sila entlief ihrem Besitzer am 1.9.2023 in einem unachtsamen Moment samt Leine.

Sila rannte in ihrer Panik über die Straße und wurde von einem Auto angefahren und verschwand dann in der Dunkelheit.

Die ganze Familie suchte zunächst selbst nach Sila, leider ohne Erfolg.

Gegen 22 Uhr klingelte bei uns das Telefon und am anderen Ende der Leitung war eine Freundin der Tochter und bat uns um Hilfe.

Wir erklärten ihr, dass man trotz des Unfalls bitte sämtliche Suchmaßnahmen einstellen sollte.

Sila ist nach dem Zusammenstoß mit dem Auto nicht durch die Luft geschleudert worden und lag auch nicht benommen auf dem Boden.

Erfahrungen unsererseits zeigen immer wieder, dass die Hunde in der Regel nicht schwer verletzt sind und einfach ihre Ruhe brauchen.

Natürlich steckt man da nie drin und jeder Fall ist immer anders.

Wir rieten den Besitzern, dass sich jemand die ganze Nacht am Entlaufort positionieren sollte und dass daheim alles geöffnet werden sollte.

Die Nacht brach an und es tat sich leider nichts.

Wir baten die Kollegen von der Hunde-Suche Rheintal/Vorarlberg um Hilfe.

Da diese Region durch kein Sicherungsteam abgedeckt ist, arbeiten wir gebietsübergreifend immer zusammen , um auch dort die entlaufenen Hunde sichern zu können.

Auch den Kontakt zur ortsansässigen Pettrailerin Cordula nahmen wir auf.

Aber leider teilte sie uns mit, dass ihr Suchhund frisch operiert sei und somit nicht in einen Einsatz könne. An dieser Stelle weiterhin gute Besserung lieber Nelson.

Wir entwarfen am 2.9.2023 einen Flyer und schon zog die ganze Familie los.

Susann von der Hunde-Suche Rheintal/Vorarlberg machte sich am Nachmittag des 2.9.2023 bepackt mit Cams auf den Weg nach Meckenbeuren.

Vor Ort entschied sie dann, an welchen Stellen, außer am Entlaufort und Zuhause, es Sinn machen würde, weitere Futterstellen einzurichten.

Nachdem die Leberwurstwasserschleppen gezogen wurden fuhr sie heim.

Anschließend kam noch ein Drohnenpilot, der die angrenzenden Felder abflog.

Leider brachte auch die Drohne keine neuen Erkenntnisse.

Die Nacht brach an und es tat sich nichts.

Am Morgen des 3.9.2023 kam erneut ein Drohnenpilot und flog ein weiteres Mal mehrere Gebiete ab und auch dieser Einsatz blieb leider ohne Erfolg.

Es gab keine Sichtung, rein gar nichts.

Sila wog zu diesem Zeitpunkt nur 10 Kilo und mittlerweile machten wir uns alle sehr große Sorgen.

Da wir selbst terminlich eingespannt waren, konnten wir einen Einsatz mit den Suchhunden Avital und Amon erst für den 4.9.2023 zusagen.

Wir hofften dennoch, dass man uns nicht brauchen würde.

Auch in der kommenden Nacht tat sich leider gar nichts.

Wir machten uns also am 4.9.2023 auf den Weg nach Meckenbeuren und trafen dort um 18 Uhr ein.

Wir erklärten den Besitzern alle Eventualitäten und teilten uns dann auf.

Ein Sichter hatte sich gemeldet und gemeint, dass er, als er mit seinem Fahrrad am Fluss entlanggefahren ist, einen Hund hat bellen hören.

Wir wollten also keine Zeit verlieren und Cordula und Moni machten sich bepackt mit schwerem Gerät auf dem Weg zum Fluss.

Susann und die Tochter der Besitzer kamen mit Avital und mir mit.

Gemeinsam mit den Besitzern und 2 weiteren Hunden der Tochter machten wir uns auf den Weg zum Entlaufort.

Jetzt war Avital am Zug.

Ich zog ihr das Geschirr an und dann ging es los.

Avital schlug sofort den Weg in Richtung Wiese ein, dort verlor sich auch die Spur von Sila.

Sie rannte in einem Affenzahn nach unten und verschwand in der Apfelplantage.

Ihr könnt euch also bildlich vorstellen, wie wir dann auf allen Vieren Avital folgten.😅😅

Sie schlug dann einen Bogen nach rechts und dann direkt links und schon liefen wir parallel am Fluss entlang.

Ihr erster Weg führte schnurstracks runter in den Fluss und dann wieder hoch.

Sie bog nach links ab und wir liefen ca. 200 Meter parallel am Fluss entlang.

Avital drehte dann ab und schloss den Weg nach oben aus. Sie lief den Fluss noch ein paar Mal an und signalisierte an der ersten Stelle, an der sie in den Fluss wollte, dass ihre Arbeit hier erledigt sei.

Hinzu kam der extreme Wind, der es für den Suchhund in dem Moment nicht einfacher machte.

Wir steckten die Köpfe zusammen und Cordula, Moni, Susann und die Besitzerin liefen den Weg am Fluss auf und ab. Auch sie versuchten an einigen Stellen nach unten zu kommen.

Das Problem war, dass der Hang so dicht bewachsen war und man in den Fluss auch nicht so ohne weiteres hätte einsteigen können.

Wir befanden uns in dem Bereich an der tiefsten Stelle und leider war der Fluss dort auch sehr reißend.

Während die anderen versuchten das Ufer abzusuchen ,ging nun Amon an den Start.

Auch Amon schlug den Weg über die Wiese ein. Er ersparte uns aber den Weg durch die Plantage.

Amon drehte vor der Plantage nach links ab und lief den Fluss von der anderen Seite an.

Auch er schloss den linken Weg nach knapp 200 Meter aus und wurde zunehmend unruhiger.

Als wusste er genau, wo Sila war.

Amon zog auch immer wieder zum Fluss runter und stand auch immer und immer wieder im Fluss drin.

Da Wasser keinen Geruch trägt, kam er immer wieder aus dem Fluss nach oben auf den Weg.

Auf der anderen Seite des Flusses war leider kein durchgehender Weg. Dort stehen mehrere Häuser mit eingezäunten Grundstücken und mittlerweile war es dunkel geworden

Wir besprachen die aktuelle Lage mit den Besitzern.

Ich war mir zu 100% sicher, dass Sila lebt und sich genau in dem Bereich der Trails aufhielt. Avital und Amon waren beide während der Trails völlig entspannt.

Es war auch möglich, dass Sila sich am anderen Ufer befand, denn der Wind blies aus der Richtung zu uns nach drüben.

Aber auch das andere Ufer war schlecht einsehbar.

Ob hängend oder nicht konnten wir nicht sagen, aber das Verhalten der Hunde zeigte eindeutig, dass Sila dort war.

Im Dunkeln den Fluss zu durchkämmen war einfach zu gefährlich.

Die Besitzer machten sich also am 5.9.2023 in der Früh auf dem Weg zum Fluss.

Nun nahm auch die Tochter der Besitzer ein leises Wimmern wahr.

Sie stiegen in den Fluss und versuchten das Wimmern zu lokalisieren und knapp 10 Minuten später bekamen wir die erlösende Nachricht, dass Sila gefunden wurde.

Die Suchhunde haben einen so guten Job gemacht.

Sila muss in ihrer Panik in der Dunkelheit kopflos geradeaus in den Fluss gerannt sein und wurde dann ein kleines Stück flussabwärts getrieben, wo es ihr dann gelang, sich ans Ufer zu retten.

Sie harrte also in den Dornenbüschen oberhalb des Ufers aus.

Dadurch, dass die Büsche so hochgewachsen waren, spendeten sie Schatten vor der Sonneneinstrahlung und es war niemandem möglich, Sila dort zu sehen.

Sila hat ihren Ausflug nahezu unbeschadet überstanden und erholt sich im Kreise ihrer Liebsten.

An dieser Stelle möchten wir Danke sagen.

Von Herzen Danke an die wirklich wundervollen Besitzer mit der ganzen Familie für euer Engagement vor Ort, fürs Durchalten, fürs Umsetzen der besprochenen Maßnahmen, fürs Vertrauen ins uns und unsere Suchhunde.🧡

Auch ein dickes Dankeschön für das leckere Abendessen am Einsatztag.

Sowas erleben wir fast nie und egal in welch beschissener Situation die ganze Familie zu diesem Zeitpunkt war, sie haben sich um das Wohl aller Helfer gesorgt, vielen Dank für diese tolle Geste.🧡

Von Herzen Danke an dich liebe Susann von Hunde-Suche-Rheintal / Vorarlberg, ohne dich wäre es wie immer, bei dieser Entfernung nicht möglich gewesen.🧡

Danke an die Freundin der Familie, du hast genau richtig entschieden und unsere Nummer gewählt.🧡

Von Herzen Danke an Cordula und Moni für eure Flyerhilfe vor Ort und den Einsatz, sich gemeinsam für Sila durch fette Dornenbüsche zu arbeiten.🧡

Von Herzen Danke an die beiden Drohnenpiloten für euren Einsatz vor Ort.🧡

Danke an alle Teiler.🧡

Und Danke an die Suchhunde Avital und Amon.
Ihr leistet immer eine hervorragende Arbeit und wir können uns immer auf euch verlassen.🧡🧡

Wir wünschen Sila und ihrer Familie von Herzen alles Liebe.

Trust your Dog.💪💪💪

Für Suchhunde Baden-Württemberg im Einsatz, Jenny und ihre Suchhunde Avital und Amon.

Eure

Suchhunde Baden-Württemberg

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