Wallaby Finn entlief am 13.6.2023 aus seinem Gehege da Bauarbeiter nicht bemerkt hatten, dass sie den Zaun unten angehoben hatten und somit ein Loch entstand.
Nach einiger Zeit bekamen auch wie die ein oder andere Sichtung mit.
Es vergingen noch weitere Tage, bis das Telefon bei uns klingelte.
Am anderen Ende der Leitung war der Besitzer von Finn und fragte, ob wir ihm irgendwie helfen könnten.
Puh, dachten wir, können natürlich schon aber ein Wallaby in der freien Natur, wo es alles findet, was es braucht, zu sichern, ist dann doch schon eine Hausnummer.
Wir empfahlen dem Besitzer Finn mit vielen Leckereien wie Obst, Gemüse und Nüssen anzufüttern, dann könnten wir unseren Fangzwinger aufbauen.
Leider lief alles erstmal nicht so wie geplant und so hörten wir über einige Wochen nichts mehr vom Besitzer.
Bis sich eines Tages eine besorgte Anwohnerin aus Schörzingen mit Bildern von Finn bei uns meldete und uns um Hilfe bat.
Auch der Besitzer suchte wieder die Hilfe bei uns und auch dieses Mal sagten wir unsere Hilfe wieder zu.
Finn war mittleiweile an und auf einem Grundstück in Schörzingen angrenzend am Wald sesshaft geworden.
Wir machten uns also am 25.9.2023 mit unserem Fangzwinger auf den Weg nach Schörzingen.
Vor Ort angekommen staunten wir nicht schlecht. Finn beobachtete uns aus sicherer Entfernung.
Während wir den Zwinger aufbauten, kam Finn bis auf 2 Meter an uns ran. So nach dem Motto, wir sollen uns doch beeilen, er sei jetzt lang genug auf der Flucht.
Wir ließen uns von Finns Anwesenheit nicht beirren und bauten den Zwinger Stück für Stück weiter auf.
Zum Schluss spannten wir noch ein großes Netz über den Zwinger.
Da Wallabys aus dem Stand locker 2 Meter springen können, wollten wir alles absichern.
Entgegen vielen Stimmen von außen, man könne ein Wallaby nicht so einfach fangen, oder Sätze wie: „Das schafft ihr nie, es wird unmöglich sein, ließen wir uns nicht beirren und waren fest davon überzeugt, dass es funktionieren wird.
Der Zwinger stand, die Cams installiert, das Menü lag hinter der Lichtschranke und wir zogen von dannen.
Wir beschlossen im Ortskern eine Weile zu warten, da wir aufgrund des Verhaltens von Finn davon ausgingen, dass es nicht lange dauern würde ihn zu sichern
Die Cam schlug Alarm und Finn schaute sich den Zwinger nun aus der Nähe an. Er überlegte wohl, wie er denn an die leckeren Früchte rankommen kann und versuchte es zunächst von hinten am Zwinger.
Nach einiger Zeit hüpfte er nach vorn zum Eingang und nahm alles genau unter die Lupe.
Stück für Stück hüpfte er in den Zwinger rein. Bei einem Wallaby dauert es dann schon Mal ein wenig länger, bis es hinten an der Lichtschranke ankommt.
Nach einiger Zeit streckte Finn nun den Kopf in Richtung Futter. Die Spannung stieg, die Ungeduld nahm zu und nach weiteren 10 Minten löste er endlich die Lichtschranke aus und die Tür fiel zu.
Nach über 3 Monaten Freiheit war Finn endlich gesichert.
Uns allen sind ganze Felsbrocken von unseren Herzen gefallen.
Wir fuhren zurück zum Zwinger, wo der Besitzer auch schon auf uns wartete.
Gemeinsam sicherten wir Finn im Zwinger und trugen ihn in der Box zum Auto des Besitzers und beide fuhren zusammen heim.
Finn hat seinen Ausflug unbeschadet überstanden und darf nun wieder zusammen mit weiteren Artgenossen das Leben genießen.
Wir möchten Danke sagen.
Danke an den Besitzer von Finn für sein Vertrauen in uns und unsere Arbeit. Danke an sein Engagement vor Ort und sein Durchhaltevermögen.
Danke an alle besonnenen Sichter.
Danke an alle Teiler.
Danke an den Grundstücksbesitzer bei dem wir unseren Fangzwinger aufbauen durften.
Danke an alle großartigen Menschen da draußen, die uns immer wieder verlinken und empfehlen.
Wir wünschen Finn uns seinen Besitzern von Herzen alles Liebe.
Im Einsatz für Suchhunde Baden-Württemberg waren Jennifer, Thomas, Boris und Jenny