Crosby entlief seiner ehemaligen Pflegestelle am 22.04.2023 samt Leine aus dem Kofferraum.
Er rannte über das Feld und war auf und davon.
Am Nachmittag klingelte dann das Telefon bei uns und am anderen Ende der Leitung war der Verein von Crosby und bat uns um Hilfe.
Da wir zu dem Zeitpunkt gerade erst auf dem Rückweg von Österreich waren, verabredeten wir uns für den Abend, um am Entlaufort und daheim Livekameras aufzustellen.
Kurz vor der Abfahrt zum Entlaufort wurde uns mitgeteilt, dass man es erstmal allein probieren möchte und unsere Hilfe nicht bräuchte.
Klatsch, ein Schlag ins Gesicht.
Die Kröte muss man dann erstmal schlucken und das taten wir.
Da Crosby am Tag drauf noch immer nicht zurückkehrte und es auch keine Sichtungen gab, suchte man erneut das Gespräch zu uns.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten fanden wir nun einen gemeinsamen Weg und konnten loslegen.
Wir entschieden uns zunächst gegen einen Suchhundeinsatz.
Die Leine war am Geschirr befestigt und in 90% der Fälle beißen sich Auslandshunde frei.
Dennoch kontaktierte ich Jürgen von den Johannitern und bat ihn uns seine Jungs um Hilfe.
Es sprach nichts dagegen, die Felder mit einer Drohne abzufliegen.
Dass das die richtige Entscheidung war, sollte uns allen noch bewusst werden.
Wir trafen uns davor mit Simon und Bianca am Entlaufort. Die beiden sind unsere fleißigen Helfer aus Reutlingen und immer da, wenn man sie braucht.
Wir nutzten die Zeit bis zum Eintreffen der Drohnenflieger und zogen aus allen Richtungen Leberwurstwasser zum Entlaufort und richteten dort eine überwachte Futterstelle ein.
Mittlerweile waren auch die Drohnenpiloten eingetroffen und dann ging es los.
Meter für Meter wurde akribisch abgesucht.
Zunächst leider ohne Erfolg.
Wir beschlossen gemeinsam, dass wir mit der Drohne umsetzen wollten.
Als die Drohne gerade zurückgeholt werden sollte kam über Funk vom Piloten, dass soeben links neben uns ein schwarzer Hund vorbeirannte und unter dem Schutz von Zaun und Sträuchern verschwand.
Das konnte nur Crosby sein!!!
Sofort wurde die Drohne eingeholt und da stand er auch schon in sicherer Entfernung vor uns in den Feldern. Er schaute uns an, schaute ins Gras.
Wir wandten uns alle ab und ignorierten ihn.
Plötzlich schoss Crosby wie eine Rakete von den Feldern hoch in Richtung Straße und genau jetzt stockte uns allen der Atmen.
Nicht weit von uns entfernt war eine vielbefahrene Landstraße und genau diese steuerte Crosby an.
Als wir für ihn außer Sichtweite waren, rannte ich ( Jenny) hoch zu Straße. Crosby hatte diese Gott sei Dank unbeschadet überquert. Er rannte rüber zum Feld.
Ich stellte mich auf das Feld, weil ich sehen wollte, wo er verschwand.
Als Crosby nicht mehr zu sehen war, musste alles ganz schnell gehen.
Wir packten Futter und die Kamera ein und liefen über die kompletten Felder genau zu dem Punkt, an dem Crosby verschwand.
Schnell hängten wir die Cam und richteten die Futterstelle ein und entfernten uns sofort.
Wir hofften, dass wir Crosby davon abhalten können, die Straße ein weiteres Mal zu überqueren.
Leider passierte in der Nacht gar nichts. Keine der Cams schlugen Alarm.
Wir verabredeten uns mit Simon und Bianca für den Nachmittag des 24.4.2023.
Bewaffnet mit zig Litern Leberwurstwasser und weiteren Cams.
Wir richteten auf der Seite auf der Crosby verschwand weitere Futterstellen ein.
Wir bearbeiten Gebiete immer strukturiert und sehr gewissenhaft, um möglichst schnell einen Treffer zu haben.
Die Nacht brach an und wir warteten sehnsüchtig auf den Alarm der Cam und endlich kam 25.04.2023 um 0:07 Uhr das erlösende Foto.
Crosby hatte eine der eingerichteten Futterstellen gefunden.
Leine und Geschirr waren ab.
Wir verabredeten uns für den Abend das 25.04.2023 um die Falle aufzustellen. Simon baute alle anderen Futterstellen ab.
Voller Hoffnung fuhren wir alle heim und nun hieß es warten.
Um 22:56 Uhr schlug die erste Kamera an der Falle Alarm. Crosby hatte den Weg zur Falle gefunden.
Wir waren guter Dinge und machten uns gedanklich für die Abfahrt zur Falle bereit.
Leider haben wir diesen Plan ohne Crosby gemacht.
Mehrmals ging er bis zu Hälfte in die Falle rein und dann rannte er immer und immer wieder um die Falle und verschwand.
Er tauchte immer wieder an der Falle auf und startete mehrere Versuche und dabei ist es dann auch geblieben.
Schöner Mist dachten wir!
Wir konnten uns nicht erklären, wo genau das Problem , denn Crosby kannte bisher keine Lebendfalle und zu unserem Leid stand unser Zwinger noch immer in Österreich.
Ich rief also Tanja Axmann an und bat sie um Hilfe. Sie sagte uns ihren Zwinger sofort zu.
Das auch das alles noch ganz anders kommen würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt auch noch niemand von uns.
Am 26.4.2023 klingelte gegen Mittag plötzlich das Telefon.
Man habe Crosby gesehen. Er würde über die Felder laufen und sich von einem jungen Mann füttern lassen.
Sofort schmiss ich den Wagen an, rief Maria an und sagte ihr, wo sie mit Futter hinkommen soll und auch sie machte sich auf dem Weg.
Vor Ort angekommen liefen wir vorsichtig in die Richtung von Crosby und dem jungen Mann, dieser hatte Crosby mittlerweile zu sich holen können und konnte ihn anleinen.
Das Problem war, dass das Halsband so locker saß, dass Crosby jeden Moment hätte rausschlüpfen können.
Schnell legten wir die Retrieverleine um und hatten ihn somit sicher am „Haken“. Wir nahmen ihn auf den Arm und trugen ihn zum Auto und dann war er endlich safe!
Wir hatten nur 2 Sichtungen von Crosby während der ganzen Tage . Aber sie haben gereicht, um ihn von der Straße zu holen
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Crosby darf nun auf einer wundervollen, neuen und verantwortungsbewussten Pflegestelle ankommen.
Wir möchten Danke sagen!
Von Herzen Danke an den Verein von Crosby für das Vertrauen ins uns und unsere Arbeit!
Von Herzen Danke an euch, Bianca und Simon, fürs Wurstwasser kochen, Schleppen ziehen, Falle mit auf und abbauen und durch den größten Siff laufen. Ihr seid immer da, wenn man euch braucht!
Von Herzen Danke an dich liebe Maria für deine tolle Flyerhilfe vor Ort.
Von Herzen Danke an die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Württemberg Mitte für eure gewissenhafte Unterstützung aus der Luft . Mit euch waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Von Herzen Dank an Frau Schäfer von der Stadt Reutlingen für die schnelle und unkomplizierte Zusammenarbeit. Wir bekamen für alle Grundstücke die Genehmigung die Futterstellen einzurichten und die Falle aufzustellen!
Von Herzen Danke an Dieter und Michael für das beherzte Eingreifen. Ihr seid unsere Helden!
Von Herzen Danke an alle Teiler und Flyerhelfer!
Danke an die Polizeistation in Reutlingen!
Vielen Dank an die Hundesicherung Tanja Axmann & Team dass ihr uns, ohne zu zögern, den Zwinger ausgeliehen hättet.
Wir wünschen Crosby von Herzen ein wundervolles Zuhause.
Er ist so ein toller Kerl, er hat es einfach verdient.
Suchhunde Baden-Württemberg
