Larry entlief in einem unachtsamen Moment aus der Haustüre.
Bea aus Herbertingen gab dem Besitzer umgehend unsere Telefonnummer.
Diese nahm er dankend an und der Besitzer nahm umgehend Kontakt zu uns auf.
Wir rieten dazu, sofort Ruhe einkehren zu lassen, alles daheim offen zu lassen und auch Futter in den Garten zu stellen.
Larry war leider erst ganz kurze Zeit in seinem neuen zuhause und erschwerend kam hinzu, dass die Bahnlinie in unmittelbarer Nähe war.
Larry wurde kurz nach Entlaufen noch in der Nähe der Kapelle in Richtung Wald laufend gesehen und danach verlor sich erstmal jede Spur.
Wir schickten den Besitzer zum letzten Sichtungspunkt, um auch diesen mit einer Futterstelle zu bestücken.
Die Nacht brach an und es tat sich leider nichts.
Die Futterstellen waren unberührt und es gab kein Lebenszeichen von Larry.
Wie entwarfen umgehend einen Flyer, der umgehend vertreilt wurde und hofften auf schnelle Sichtungen von Larry.
Am 25.7.2023 gab es gegen 20 Uhr einen sehr besorgniserregenden Anruf.
Man habe an der B311 etwas Größeres liegen sehen.
Uns rutsche alles in die Hose und wir hofften so sehr, dass es nicht Larry sein würde, der dort liegen würde.
Sofort machte sich Barbara mit einer Freundin auf den Weg, um nachzusehen.
Die Minuten kamen uns vor wir Stunden.
Immer und immer wieder schauten wir hoffnungsvoll in die WhatsApp Gruppe.
Nach ca. 20 Minuten kam dann die erlösende Nachricht, dass es nicht Larry war, sondern ein Reh.
Natürlich tat uns das für das Reh sehr leid und dennoch waren wir alle total erleichtert.
Wir meldeten den Fund umgehend dem Jäger und dieser machte sich direkt auf den Weg, um das Reh zu entfernen.
Um 21 Uhr meldete sich die Polizei aus Bad Saulgau bei uns und teilte uns eine Sichtung von Larrry aus dem knapp 5 Kilometer entfernten Fulgenstadt mit.
Dort sei er über die Landstraße gesprungen und die Autos konnten gerade noch so bremsen.
Wir machten uns wirklich sehr große Sorgen.
Larry befand sich zu dem Zeitpunkt quasi auf der anderen Waldseite vom Entlaufort.
Er konnte problemlos über mehrere Waldwege den Sichtungspunkt in Fulgenstadt erreichen.
Zu dem Zeitpunkt waren wir noch guter Dinge, dass er den Rückweg antreten würde.
Um 23:50 Uhr meldete sich die Polizei erneut bei uns und teilte uns mit, dass man Larry in Hohentengen gesichtet habe.
So langsam wurde es etwas komisch, denn Hohentengen war die andere Richtung und noch weiter weg vom Entlaufort aber immer noch auf der anderen Seite des Waldes durch den Larry ohne Probleme zum Entlaufort zurückkehren konnte.
Wir mussten die Nacht abwarten, um dann weitere Schritte in die Wege leiten zu können.
Doch dann kam alles ganz anders.
Am 26.7.2023 meldete sich um 6:13 Uhr der Besitzer von Larry und berichtete uns voller Freude, dass er Larry bei sich im Garten gesehen hatte und die Futterstelle auch komplett leer war.
Wir waren alle so erleichtert, dass er doch nicht zu einem Läufer mutieren würde und in der Nacht den Rückweg angetreten hatte.
Wir verabredeten uns für 17 Uhr, um dann die Lebendfalle in das knapp 70 Kilometer entfernte Herbertingen zu bringen.
Wir stellen unsere Lebendfalle sofort, sobald der Hund einmal an der Futterstelle war, was hat man auch zu verlieren?
Über den ganzen Tag verteilt trudelten immer wieder neue Sichtungen rund um den Entlaufort ein.
Vor Ort angekommen sahen wir uns kurz auf dem Grundstück des Besitzers um und entschieden uns dann die Falle direkt in die Einfahrt zu stellen.
Als wir damit fertig waren, hängten wir an der Futterstelle im Wald, die ebenfalls am Morgen leer war, noch eine Livecam und hatten somit alles abgedeckt.
Voller Hoffnung und Zuversicht fuhren wir heim.
Kaum daheim angekommen ging bei uns ein Anruf einer Sichterin ein, der uns etwas nachdenklich machte und uns etwas wütend machte.
Ziemlich unfreundlich erklärte sie uns, dass Larry angeblich versucht hätte ihren Hund anzugreifen.
Aha!
Ein Angsthund, der vor allem flüchtete, sich weder in der Gegend auskennt noch unsere Sprache zu dem Zeitpunkt verstand, versuchte nun einen Hund anzugreifen.
Die Sichterin erklärte uns dann noch, dass sie Larry dann aus den Augen verloren hatte.
Wir haben da eher eine andere Theorie.
Die Sichterin war so außer Atem, dass wir gar nicht wissen wollen, wie lange Larry verfolgt wurde und all das spielte sich in unmittelbarer Nähe von den Gleisen ab.
Wir baten die Sichterin darum, Larry bitte einfach in Ruhe zu lassen und uns unsere Arbeit machen zu lassen.
Darüber war die Dame so empört, dass sie uns dann gleich einen netten Kommentar unter die Vermisstenmeldung von Larry setzte mit den Worten, dass wir zum Kotzen wären und ihr der Hund wahnsinnig leidtun würde und wir nichts machen würden.
Ja, was sollen wir da noch sagen?
Wir sind sachlich geblieben und haben uns für ihre geistreichen Kommentare bedankt.
Da fällt auch uns nichts mehr ein!
Um 20:52 Uhr schlug die Livecam in der Einfahrt Alarm und wir trauten unseren Augen kaum.
Larry war da und traute sich aber nicht weiter in die Einfahrt rein.
Es war auch leider noch sehr viel los und so hofften wir, dass es bald dunkel werden würde, damit es ruhiger werden würde.
Die Reolink schlug in den kommenden Stunden immer mal wieder Alarm. Und immer wieder war eine Katze in der Falle drin und fraß genüsslich das tolle Menü von Larry.
Da wir über eine Abschaltautomatik verfügen, können wir direkt von daheim aus eingreifen und die Falle unscharf stellen.
Die Besitzerin hatte dann das Vergnügen, die Katze immer wieder zu verscheuchen.
Um 0:51 Uhr schlug die Reolink vor dem Falleneingang Alarm.
Schnell die Augen geöffnet und die App gestartet und da stand er nun vor der Falle.
Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, welchen Herzschlag man in diesem Moment hat.
Man wird ja direkt aus dem Schlaf gerissen und steht etwas neben sich.
Larrry legte kein klassisches Fallenspiel hin, er war sehr zielstrebig.
Er holte sich zunächst immer wieder ein paar kleine Stückchen Frikadelle aus der Falle und nahm dann schließlich all seinen Mut zusammen.
Nach nur 5 Minuten war alles vorbei und Larry war gesichert.
Wir waren alle so erleichtert.
Wir griffen zum Telefon und informierten die Besitzer und Barbara.
Barbara wohnt nicht weit weg und wir hatten beim Aufbau der Falle vereinbart, dass sie mit den Besitzern Larry samt Falle in die Garage schieben sollen und ihn dann gesichert ins Haus tragen sollen.
So ersparten wir uns, mitten in der Nacht so weit fahren zu müssen.
Das klappte auch alles reibungslos und der
böse,angriffslustige Larry und wir fielen todmüde ins Bett.
Larry hat seinen Ausflug bis auf ein paar wunde Pfotenballen unbeschadet überstanden.
Wir möchten an dieser Stelle Danke sagen.
Von Herzen Danke an die wundervollen Besitzer für euer Vertrauen in uns und unsere Arbeit und euer Engagement vor Ort
Von Herzen Danke an dich liebe Bea fürs Vermitteln an uns
Von Herzen Danke an Bianca, Simon und Lukas. Ihr seid extra aus Reutlingen nach Herbertingen gefahren, um beim Aufstellen der Falle zu helfen
Von Herzen Danke an dich lieber Klaus. Du hast uns in Mössingen dabei geholfen die Falle aufzuladen und wieder abzuladen
Von Herzen Danke an alle besonnen Sichter
Von Herzen Danke an alle Teiler und Flyerhelfer
Von Herzen Danke an dich liebe Barbara
Tausend Dank an die Polizei Bad Saulgau
Tausend Dank an die Straßenmeistereien
Tauend Dank an die wunderbaren Jäger vor Ort. Ohne Probleme und Diskussionen durften wir vor Ort alles machen
Wie ihr seht, geht es immer nur mit vereinten Kräften und nur so sollte es sein.
Ohne Diskussionen, ohne Egoismus und Profilneurosen.
Wir bedanken uns bei allen Menschen da draußen für eure Unterstützung egal in welcher Form
Wir wünschen Larry und seiner wunderbaren Familie von Herzen alles, alles Liebe.
Eure Suchhunde Baden-Württemberg