Mausi entlief am 16.2.2023 in einem unachtsamen Moment aus dem Garten der Hundesitter.
Nachdem wir einen Beitrag auf Facebook auf der Seite des Kreistierheim Schwarzwald-Baar-Kreis gesehen und unsere Hilfe angeboten haben, klingelte bei uns auch schon das Telefon.
Das Tierheim hatte der Besitzerin bereits unsere Nummer weitergeleitet. Vielen Dank an dieser Stelle!
Es meldete sich die Tochter der Besitzerin bei uns und wir besprachen die wichtigsten Erstmaßnahmen und empfahlen, am Entlaufort zu warten und auch parallel eine Futterstelle dort einzurichten.
Von nun an standen wir im engen und ständigen Austausch zu jeder Tageszeit!
Gegen 21:30 Uhr trudelte die erste Sichtung von Mausi ein.
Leider war diese bereits 6 Kilometer gelaufen. Was aber nichts heißen muss.
Für einen Hund ist das keine enorme Strecke.
Zwei Stunden später stockte uns der Atmen. Es wurde eine weitere Sichtung von Mausi gemeldet die uns alle sehr große Sorgen bereitete.
Sie wurde in Mühlhausen in Richtung Autobahn A81 gesehen.
Die Tochter machte sich mit ihrem Freund sofort auf den Weg. Sie positionierten sich so, dass sie die Auffahrt zur Autobahn im Blick hatten und jederzeit hätten eingreifen können.
Die Nacht verging, es gab keine weitere Sichtung mehr von Mausi und sie kehrte leider nicht zum Entlaufort zurück.
Wir machten uns alle sehr große Sorgen.
Wir entwarfen einen Flyer und die Familie und die Hundesitter fingen an, die Umgebung großflächig zu flyern.
Die Flyer hingen und es trudelten noch ein paar weitere Sichtungen vom Vortag ein.
Da wir krankheitsbedingt total in den Seilen hingen, waren wir sehr froh, dass die ganze Familie so engagiert war und alles so toll umsetzte.
Sie richteten an verschiedenen Sichtungspunkten Futterstellen ein und zogen Wurstwasserspuren aus allen Richtungen.
Es gab immer wieder Sichtungen von Mausi, aber sie kam einfach nicht zur Ruhe und ließ sich zunächst auch nirgends nieder.
Es war umso schwerer, sie zu stoppen und an eine Futterstelle zu binden.
Am 20. Februar gab es immer wieder Sichtungen rund um Tuningen, leider nicht weit von der Autobahn entfernt.
Wieder richtete die Familie Futterstellen ein und wieder blieben diese unberührt.
Aufgrund der Flyer und gemeldeten Sichtungen, war endlich ein Laufmuster anhand der erstellen Sichtungskarte zu erkennen.
Auch gab es Sichtungspunkte, an denen sie bereits ein 2. Mal auftauchte und genau das war jetzt unsere Chance.
Wir schauten uns die Karte an, unsere Köpfe qualmten, wir mussten dies leider noch immer aus der Ferne machen, die Magen-Darm-Grippe hatte uns fest im Griff.
Wir schmieden einen Plan, wir wollten Mausi versuchen abzufangen und festzusetzen!
Es wurde Zeit, dass wir sie von der Straße holten. Mausi ist nämlich eine Seniorin und 13 Jahre alt.
Und dann kam endlich der wichtigste Anruf während der ganzen Suche. Man hatte Mausi am Friedhof in Sunthausen gesehen.
Sofort machte sich die Tochter mit ihrem Partner auf dem Weg. Vor Ort angekommen trauten sie ihren Augen kaum.
Mausi lag völlig entspannt auf der Wiese.
Wir entschieden uns den Versuch zu starten, Mausi durch die Tochter per Hand sichern zu lassen.
Sie war in dem Moment einfach ruhiger und entspannter.
Wir erklärten ihr am Telefon nochmal ganz genau, was sie machen soll und was sie nicht machen soll.
Die Tochter nährte sich Mausi langsam und vorsichtig. Sie setzte sich auf den Boden und sprach mit sich selbst und warf Mausi immer wieder ein paar Kügelchen Leberwurst entgegen.
Die Minuten vergingen und Mausi nahm all ihren Mut zusammen und kam bis auf 10 Meter an die Tochter ran. Sie sah sie an und drehte in dem Moment ab und ging.
Wir hatten alle so sehr gehofft, dass es klappen würde, aber Mausi war wohl zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht bereit und sie ließen sie ziehen.
Genau das ist in dem Moment das einzig richtige!
Genau an dieser Stelle wurde dann eine Futterstelle eingerichtet und die Tochter und ihr Partner zogen sich zurück.
Als sie weggefahren sind, haben sie noch gesehen, wie Mausi die Futterstelle aufsuchte und genüsslich fraß.
Nachdem wir am nächsten Tag durch die Tochter das Okay fürs Falle stellen von der Gemeinde hatten, machten wir uns am 22.2.2023 auf den Weg nach Sunthausen.
Während der Fahrt trudelten dann ein paar Sichtungen ein.
Mausi hatte die Landstraße überquert und war nun auf dem Weg zum Naturcampingplatz auf der anderen Seite von der Futterstelle.
Uns spielte das in die Karten.
Wir wussten, dass sie noch in der Nähe war und wir konnten in aller Ruhe die Falle stellen, dachten wir .
Während wir alles aufbauten kam der nächste Anruf. Mausi sei wieder auf dem Rückweg in Richtung Falle.
Es wurde Zeit zu gehen!
Wir checkten nochmal alles, luden die restlichen Sachen ein und machten uns ziemlich zügig aus dem Staub.
Wir waren gerade auf der Höhe von Balingen als die Cams plötzlich alle Alarm schlugen.
Wir konnten es kaum glauben, Mausi stand vor der Falle und jetzt wurde es spannend.
Sie lief hinten an die Falle und versuchte an das leckere Essen zu kommen, sie lief zur Seite und in dem Moment drehten wir schon wieder mit dem Auto um.
Keine zwei Minuten später löste die Lichtschranke aus, die Fallentür fiel zu und Mausi war safe.
Wir waren alle so erleichtert.
Eine Turbosicherung, der Wahnsinn!
Sofort riefen wir die Tochter an, diese drehten sofort um und fuhren zur Falle und warteten auf uns.
Vor Ort angekommen fielen wir uns vor Freude in die Arme und verdrückten uns die eine und auch andere Träne.
Endlich war der Albtraum vorbei.Gemeinsam luden wir die Falle auf.
Währenddessen war auch ein ganz lieber Anwohner von Sunthausen an der Falle eingetroffen und bot uns an, Mausi in seiner Garage verladen zu dürfen.
Wir waren sehr gerührt über so viel Hilfsbereitschaft und nahmen dieses Angebot dankend an.
Wir holten Mausi in der geschlossenen Garage aus der Lebendfalle und verluden sie direkt gesichert in die Hundebox und dann ging es für Mausi und ihre Familie zurück ins Leben.
Wir sind sehr froh, dass das alles so gut ausgegangen ist.
Wir möchten an dieser Stelle Danke sagen!
Von Herzen Danke an die tolle Familie von Mausi. Ihr wart einfach der Hammer. Ihr war so engagiert, habt alles wunderbar umgesetzt und uns von Anfang an vertraut. Ihr seid ganz tolle Menschen.
Danke an die Hundesitter für die Unterstützung der Familie, auch das kennen wir leider anders.
Suchhunde Baden-Württemberg