Die Rettung in letzter Sekunde…..aber lest selbst…
Orsa entlief ihrer ehemaligen Besitzerin am 11.12.2022 samt Leine in einem unachtsamen Moment.
Die Besitzerin wandte sich an ein Team vor Ort und wurde von diesem betreut.
An dieser Stelle sei schonmal erwähnt, dass Orsa durch unsere kompetenten Kollegen von der Hunde-Suche-Rheintal Vorarlberg im Jahr 2021 bereits via Lebendfalle gesichert wurde.
Wir können nicht allzu viel zum Anfang des Ganzen sagen. Wir wissen nur, dass Orsa die Falle von Anfang an ignorierte und das Anwohner versuchten sie zu fangen und einige Anwohner Orsa wohl auch fütterten.
Natürlich minimiert man dadurch die Chancen, dass der Hund in eine Lebendfalle geht, aber man sollte auch am Verhalten des Hundes erkennen, dass ein anderer Plan her muss und auch mit den Menschen vor Ort vernünftig sprechen und sie über alles aufklären.
Wir wissen, dass Anwohner einen Plan austüffelten und versuchten, Orsa im Garten zu fangen. Man wollte Orsa mit Futter ganz hinten den Garten locken und dann die Türe vorn schließen.
Dieser Plan missglückte ganz gewaltig.
So vergingen die Tage und mittlerweile war Susann von der Hunde-Suche-Rheintal Vorarlberg auch in dem Fall involviert und ihr war klar, dass das mit der Falle so sicher nichts werden würde.
Nach und nach stellten die Nachbarn die Fütterung von Orsa ein.
Orsa wurde regelmäßig in einem Umkreis von 3 Kilometern gesichtet, sie war also die ganze Zeit Ortstreu.
Vorschläge, woanders Futterstellen einzurichten, sie auf ihrem Laufweg abzupassen wurden von dem Team vor Ort ignoriert und abgelehnt.
Es ginge angeblich nicht und es sei nirgends erlaubt.
Man hoffte darauf, dass es in einem anderen Dorf Sichtungen geben würde um Orsa dort anzufüttern.
Spannend! Ein Hund der ortstreu ist und dann hofft man auf sowas?
Dazu fällt einem nichts mehr ein! Und das, wo sie täglich mit Straßen, der Autobahn und Gleisen konfrontiert war.
Man hörte immer nur alles, was nicht gehen würde und was man nicht erlauben würde. Und man war nicht in der Lage, mit den Menschen vor Ort richtig zu sprechen .
Es wurde immer nur gesagt, dass alle gegen das Team arbeiten würde.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir das in keiner Weise wiedergeben können. Im Gegenteil, wir haben viele wunderbare, hilfsbereite Menschen vor Ort getroffen.
Es war auch mittlerweile so, dass das Team vor Ort dann nichts mehr machen wollte und sich aus dem Fall zurückziehen wollte
.
Sie würde ja schließlich sowieso in keine Falle gehen, das sah man dann endlich am 7.1.2023 ein.
Und deswegen probiert man sich dann aus und lässt den Hund dann fallen?
Sowas würde man weder bei den Kollegen oder uns erleben!
Die Tage vergingen und es passierte nichts. Susann wandte sich in ihrer Not an uns wir sprachen über den Fall.
Wir warfen in den Raum, dass wir doch den Zwinger stellen könnten oder Orsa via Fangnetz gesichert werden könnte.
Sie schilderte uns, was vor Ort alles passieren oder eben auch nicht passieren würde und machte sich große Sorgen.
Wir waren echt einfach nur fassungslos über diese Ignoranz!
Das Team vor Ort entschied sich, den Fall nun doch weiter zu betreuen.
Mittlerweile war Lina aus der Schweiz angereist, um vor Ort weiter zu Flyer zu hängen und ggf anderweitig zu unterstützen.
Lina kannte Orsa noch von der Sicherung aus 2021.
Susann und ich schauten uns die Sichtungen an und die Möglichkeiten, eine Futterstelle für Orsa einzurichten.
Lina sah sich vor Ort um und hatte den richtigen Riecher.
Sie richtete auf einer Wiese eine Futterstelle ein und Jackpot!
Orsa hatte diese sofort angenommen. Die erste Futterstelle nach all den Wochen. Wir waren alle sehr erleichtert.
Wie gut sowas funktionieren kann, oder?
Auch das Team vor Ort hatte in der Gegend eine Futterstelle eingerichtet, diese ignorierte Orsa fast komplett, schaute nur kurz vorbei .
Sie schien dort sehr unsicher zu sein und lief immer wieder die Futterstelle von Lina an.
Und dann stellte man prompt die Falle an die eigene Futterstelle und das obwohl eindeutig zu erkennen war, dass Orsa diese Futterstelle fast komplette ignorierte , toller Plan oder ?
Lina reiste unverrichteter Dinge wieder ab und man baute ihre Futterstelle unverzüglich ab
.
Mit dem Wissen, dass Orsa diese non stop aufsuchte und es auch mehrmals erwähnt wurde, bitte eine Ausweichfutterstelle zu lassen.
Was man aber weder verstanden hatte, verstehen wollte oder gar angenommen hat.
Man hat ja schließlich so viel Ahnung in der Hundesicherung! AHA!
Nach einiger Zeit sahen wir zum ersten Mal das Verhalten Orsas vor der Falle und uns war sofort klar, dass dieser Hund so niemals gesichert werden würde.
Susann warf zu dem Zeitpunkt die Idee in den Raum, vielleicht doch einen Zwinger zu stellen. Es würde wohl einen in Österreich geben, dieser sei wohl aber nicht verfügbar gewesen.
Und so ging das Trauerspiel vor Ort weiter. Man nahm keine Tipps an, gar nichts!
Wie kann sowas sein?
Sehenden Auges musste man mit ansehen, wie abgemagert Orsa war.
Wir sind schon viele Jahre in der Hundesicherung aktiv und manchmal kann man nur noch die Hände überm Kopf zusammenschlagen, was man da so alles erlebt.
Niemand von uns konnte und wollte das noch ertragen und so hinnehmen und Susann nahm es nun selbst in die Hand.
Und just in diesem Moment entstand die Idee gemeinsam mit den Kollegen von der Hunde-Suche-Rheintal Vorarlberg in das 500 Kilometer entfernte Unterweitersdorf nach Österreich zu fahren, um den Zwinger aufzustellen.
Verrückt, oder?
Wir wurden vom Verein beauftragt, hatten die Rückendeckung und so gingen wir schließlich in die Planung.
Wir wussten, dass es schnell gehen musste denn lange würde Orsa das draußen nicht mehr überleben.
Der Urlaub war eingereicht und alles durchgeplant, die Unterkunft gebucht und Lina war auch mittlerweile mit ihrer Freundin Laura wieder vor Ort, um alles vorzubereiten.
Orsa wurde nun weiter vorn auf der Wiese fest angefüttert und es war so schön zu sehen, wie oft sie kam.
Lina und Laura haben einfach einen ganz tollen Job gemacht.
Hätten wir Lina und Laura nicht vor Ort gehabt, hätten wir unseren Plan nicht umsetzen können.
Am 10.02.2023 machten wir uns zusammen mit der Hunde-Suche-Rheintal Vorarlberg auf den Weg nach Österreich. Avital, eine ausgebildete Pettrailer Hündin hatten wir vorsorglich mit dabei.
Da es keinen Geruchsartikel mehr von Orsa gab, sorgten wir dafür, dass es einen gab .
Wir wollten einfach alles absichern, denn wir wollten Orsa endlich von der Straße holen und so warfen wir auch parallel die Idee mit der Distanznarkose in den Raum.
Aber nun sollte erstmal alles Step by Step gemacht werden.
Nach knapp 6 Stunden Autofahrt wurden wir vor Ort schon sehnsüchtig erwartet.
Wir bauten den Zwinger auf und hofften, dass Orsa ,wie all die Nächte zuvor, sich auch regelmäßig blicken lassen würde.
Leider haben wir diese Rechnung ohne Orsa gemacht. Was aber auch nichts Ungewöhnliches ist.
Völlig erschöpft fuhren wir ins Hotel und am nächsten Tag wieder zum Zwinger. Wir wollten uns selbst ein Bild vor Ort machen.
Wir trafen dort so hilfsbereite Menschen und wussten innerhalb von 30 Minuten den kompletten Laufweg von Orsa und durften auch ohne Probleme weitere Cams aufhängen.
War es nicht so, dass die Menschen vor Ort nicht kooperativ waren? Hmmmm
Davon haben wir nichts bemerkt! Auch die Aussage, man könne nirgends etwas einrichten, konnten wir in keiner Weise bestätigen!
Wir installierten also eine weitere Cam und waren uns sicher, dass Orsa diesen Weg laufen würde.
Natürlich bestätigte sich das auch, denn Orsa war in der Nacht vom 11.2.2023 auf den 12.2.2023 auf der Cam drauf, sogar mehrmals.
Zu diesem Zeitpunkt waren wir fassungslos darüber, wie man aus einem leichten Hund, einen schweren Hund machen konnte. Wie man es nicht schaffte, über Wochen hinweg Orsa anzufüttern und mal über einen Plan B nachzudenken!
Orsa schaute am Abend des 11.2.2023 vor dem Zwinger vorbei, schaute etwas skeptisch und ging erstmal ihres Weges.
Sie kam noch ein paar Mal in der Nacht.
Sie wusste ganz genau, dass im Zwinger ein Festmahl auf sie wartete , aber sie war einfach sehr, sehr vorsichtig und skeptisch.
In der Nacht vom 12.2.2023 auf den 13.2.2023 tauchte sie immer öfter und immer länger auf.
Das typische Fallenspiel hatte begonnen.
Sie schaute vor dem Zwinger, schaute rechts am Zwinger, links am Zwinger aber sie gab sich einfach keinen Ruck. Sie traute sich bis zur Schwelle und keinen Schritt weiter.
Am 13.2.2023 trafen wir uns morgens mit Lina und Laura vor Ort um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Als wir da so standen, vielen wir aus allen Wolken. Orsa lag in aller Seelenruhe ca. 100 Meter von uns entfernt auf dem Feld. Zum Mäuse melken, wenn man einfach so machtlos ist.
Wir mussten am 13.2.2023 leider vorerst wieder abreisen aber unsere tollen Helfer Lina und Laura blieben vor Ort und betreuten den Zwinger weiter.
Orsa sollte ab der kommenden Nacht positiv auf einen Napf konditioniert werden und dieser sollte Nacht für Nacht weiter in den Zwinger wandern.
In der Vergangenheit hatten wir bei solchen Problemhunden damit immer Erfolg und konnten sie dann mit dem Zwinger sichern.
Die Nacht brach an und Orsa tauchte wieder pünktlich auf. Sie traute sich nun etwas weiter nach vorn und wie waren sehr positiv gestimmt. Aber sie fasste noch immer nicht all ihren Mut zusammen
.
In der Nacht vom 14.2.2023 auf den 15.2.2023 tauchte Orsa wieder planmäßig auf.
Sie war mittlerweile viel ruhiger und folgte ganz brav unserem Plan.
Was dann passierte, damit hatte niemand von uns gerechnet.
Orsa nahm am 15.2.2023 um 2:56 Uhr all ihren Mut zusammen und lief in den Zwinger, schaute sich kurz um, drehte wieder raus und lief zielstrebig zum großen Futterhaufen und dann ging alles ganz schnell und der Albtraum hatte nach über10 Wochen endlich ein Ende gefunden.
Waaaaaaahnsinnnn!!!!!!!!
Wir waren alle so erleichtert, so aus dem Häuschen, so froh und so dankbar.
Lina und Laura machten sich direkt auf den Weg, um Orsa zu sichern. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass der Zwinger so konstruiert ist, dass dort kein Hund ausbrechen kann. Wir machen deswegen auch keine Fallenwache und stehen ein paar Minuten entfernt, uns ist noch nie ein Hund entkommen!
Orsa hatte sich mittlerweile wieder beruhigt und ließ sich von Lina und Laura sichern.
Ende gut alles gut!
Orsa hat nach über 10 Wochen ihren Ausflug nahezu unbeschadet überstanden.
Sie hat extrem an Gewicht verloren und wog zum Schluss nur noch 14 Kilo. Sie war einfach nur noch Haut und Knochen die arme Maus.
Orsa hat ein wundervolles Zuhause bei unserer wundervollen Lina gefunden und sie entwickelt sich so gut. Sie darf endlich ankommen und endlich erfahren, was es heißt, ein liebevolles und fürsorgliches Zuhause zu haben!
Bevor wir zu unseren Danksagungen kommen, möchten wir uns noch etwas von der Seele schreiben.
Egoismus und falscher Stolz haben in einer Hundesicherung nichts verloren. Es ist auch noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber wenn ich als Team über Halbwissen verfüge, keine Vorschläge von Profis annehme, keine Kritik annehme und mich noch dafür feiern lasse, dass Orsa dank ihnen gesichert wurde, da bleibt uns tatsächlich die Spucke weg!
Hätten wir uns Orsa nicht angenommen, dann wäre das ihr Todesurteil gewesen. Wir reisten über 500 Kilometer aus der Schweiz und aus Deutschland an um Orsa von der Straße zu holen!
Solche Menschen haben in der Hundesicherung nichts verloren.
Es geht hier im das Leben von Lebewesen und nicht um irgendwelche Plüschtiere!
Da liest man Sätze wie:“ Dank euch ist Orsa endlich gesichert“, „Danke, dass ihr nie aufgeben habt“ usw., echt jetzt? Dank euch ging der Hund fast vor die Hunde!
Es ist beschämend sowas zu lesen und ein Schlag ins Gesicht für die, die den Hund von der Straße geholt haben, weil andere schlichtweg unfähig waren!
Keine Klarstellung, wie es wirklich war, um den Schein zu wahren! Pfui, sagen wir da einfach nur!
Nehmt es uns nicht übel liebe Follower, aber wir mussten uns da einfach mal Luft kommen.
Jetzt möchten wir aber Danke sagen.
Von Herzen Danke an euch liebe Lina und liebe Laura. Ohne euch hätten wir das niemals auf die Beine stellen können.
Ihr habt all eure Kraft und Zeit investiert um mit uns gemeinsam Orsa von der der Straße zu holen! Ihr seid wunderbare Menschen und wir ziehen unseren Hut!
Von Herzen Danke an den wundervollen Verein für euer Vertrauen ins und unsere Arbeit!
Von Herzen Danke an unsere wunderbare Kollegin Susann von der Hunde-Suche-Rheintal / Vorarlberg für dein Vertrauen ins uns und für die wunderbare, unschlagbare kompetente Zusammenarbeit!
Nur so funktioniert Teamwork und nur so holt man Hunde nach Hause!
Von Herzen Danke an dich liebe Moni! Ohne zu zögern, stelltest du uns deinen Bus zur
Verfügung!
Von Herzen Danke an Mirsad und Susann für das Abbauen des Zwingers und die Rückführung nach Deutschland!
Danke an die tollen, hilfsbereiten Jäger vor Ort.
Wir durften alles umsetzen und dass ohne Wenn und Aber!
Danke an die Bewohner in Unterweitersdorf fürs Augen offenhalten und Sichtungen melden.
Wir haben fertig und unseren Auslandseinsatz mit Erfolg und viel Herzblut beendet.
Was andere über Wochen nicht schafften, erledigten wir in 5 Tageb
Suchhunde Baden-Württemberg