***Sicherungsbericht Kalle vom 11.2.2024 aus 78126 Königsfeld im Schwarzwald***

Das Unmögliche möglich machen denn Durchhaltevermögen und Professionalität zahlen sich aus…..

Als am 30.01.2024 die Whatsapp Nachricht vom Tierheim Schwarzwald Baar Kreis einging, wussten wir, dass das nur etwas mit einem entlaufenen Hund zu tun haben könnte.

Als wir dann aber gelesen hatten, um wen es ging, wurde uns einfach nur schlecht.

In dem Moment erlebten wir eine Berg und Talfahrt der Gefühle.

Es war Herdenschutzmixhund Kalle der leider wieder entlaufen war.

Wir haben Kalle bereits im Jahr 2022 mit unserem Fangzwinger nach über 3 Wochen sichern können.

Wir stellten uns also auf eine lange Sicherungszeit ein.

Kalle fand im letzten Jahr endlich ein neues Zuhause und lebte sich dort auch gut ein, aber leider entlief er seiner Besitzerin in einem unachtsamen Moment aus der Haustüre raus.

Das Tierheim legte der Besitzerin nahe, sich bei uns zu melden.

Und so klingelte am 30.01.2024 dann das Telefon und von nun an waren wir mit der Besitzerin in Kontakt.

Wir waren noch immer guter Dinge, dass Kalle wieder nach Hause laufen würde.

Da fühlte er sich wohl und gut umsorgt. Und es gab Sichtungen in unmittelbarer Nähe zum Entlaufort.

Es sah also alles gut aus.

Eine weitere Nacht verging, doch Kalle kehrte nicht nach Hause zurück.

Wir erstellten einen Flyer und baten die

Besitzerin darum, mit dem Flyern anzufangen.

Wir setzten uns also am 31.1.2024 bepackt mit Cams und Futter ins Auto und fuhren ins das 80 Kilometer entfernte Königsfeld.

Vor Ort angekommen schauten wir uns im Bereich der letzten Sichtungspunkte um.

Parallel kontaktierten wir die Jäger, um uns Freigaben für die Futterstellen zu holen.

Einige Sichtungen kamen direkt aus dem Kurpark und eine andere, wie er dann im Wald dahinter verschwand. Eigentlich alles nicht weit weg von seinem Zuhause.

Wir entschieden uns eine Cam daheim zu hängen und auch im Wald hinter dem Kurpark Futterstellen einzurichten.

Wir wussten, dass Kalle nicht der Typ war, sich dort niederzulassen, wo es nur so von Menschen wimmelte.

Unsere Vermutung war eher diese, dass er im Park auf Futtersuche war.

Wir fuhren heim und warteten die Nacht ab und es tat sich leider nichts.

Am nächsten Tag trudelte eine weitere Sichtung aus einer ganz anderen Ecke des riesigen Waldstückes hinter dem Park ein.

Die Besitzerin schickten wir sofort los damit sie am Sichtungspunkt eine weitere Futterstelle einrichten konnte.

Wir entschieden uns trotzdem selbst nach Königsfeld zu fahren, um gleich mehrere Futterstellen in dem Waldstück einzurichten.

Wir wollten Kalle so schnell wie nur möglich an eine der Futterstellen binden.

Wir setzen in riesigen Wäldern immer mehrere Futterstellen und ziehen aus allen Richtungen das Wurstwasser dann zu den Futterstellen.

Die Chance, den entlaufenen Hund an einer dieser Futterstellen zu bekommen, ist deutlich höher.

Wir schauten uns also das Waldgebiet auf er Karte an und setzten noch 3 weitere Futterstellen an verschiedenen Punkten.

Es musste doch jetzt klappen-dachten wir.


Nur haben wir diesen Plan allerdings ohne Kalle gemacht.

Er tauchte auch in der nächsten Nacht an keiner der Futterstellen auf.

Fand er tatsächlich woanders was zu fressen?

Oder verknüpfte er tatsächlich irgendwas miteinander und entschied sich deswegen, die Gebiete um den Futterstellen herum zu meiden?

Wir konnten also nur spekulieren.

Die Besitzerin flyerte indes mit Freunden, was das Zeug hielt.

Leider gab es wohl auch Menschen, die sich an den Flyern störten und immer wieder entsorgten.

Man kann nur hoffen, dass all diese Menschen niemals selbst Hilfe benötigen!

In der Nacht vom 2.2.2024 auf den 3.2.2024 trudelten weitere Sichtungen von Kalle ein.


Dieses Mal aus dem Wald auf der anderen Seite des Kurparks.

Wir machten uns wieder auf den Weg nach Königsfeld und richteten 3 weitere Futterstellen ein und zogen wieder aus allen Richtungen die Wurstwasserschleppen.

Die Kameras sendeten immer wieder Bilder, aber leider war kein Kalle darauf zu sehen.

Es fanden immer wieder andere Hunde den Weg zu den Futterstellen und leerten diese und bis auf 2 Hundebesitzer rief uns sonst niemand an.

Überall hingen Schilder, mit der Bitte die Hunde anzuleinen, dass sich im Umkreis Futterstellen für einen entlaufenen Hund befinden.

Es war eigentlich erschreckend, wie gleichgültig es vielen Menschen war.

Sie schauten manchmal sogar dabei zu, wie die Hunde das Futter fraßen.

Man kann wirklich nur hoffen, dass sie alle selbst niemals in solch eine Situation geraten.

Auch in der kommenden Nacht tat sich nichts.


So langsam waren wir mit unserem Latein am Ende.

Im gesamten Sichtungsgebiet befanden sich überall Futterstellen, zum Mäuse melken.

Wir hatten Gott sei Dank eine wundervolle Besitzerin mit im Boot, die wirklich alles machte, was man ihr sagte, und das machte es uns allen nicht leichter.

Wir wünschte ihr und Kalle so sehr ein schnelles Happy End.

Aufgeben war und wird nie eine Option für uns sein, aber dennoch zerrt das auch alles an den Nerven.

Und dann kam endlich in der Nacht auf den 5.2.2024 das erlösende Foto von Kalle.

Wir waren alle aus dem Häuschen und konnten es kaum glauben.


Er tauchte an einer der Futterstellen im Wald auf.

Diese Futterstelle hatten wir ziemlich am Anfang der ganzen eingehenden Sichtungen eingerichtet.

Wir selbst erhalten die Futterstellen während einer Suche sehr lange aufrecht, wie sich auch im Fall von Kalle wieder als richtig herausstellte.

Den ersten Kampf hatten wir also für uns entschieden.

Kalle tauchte in der Nacht noch ein paar Mal auf und uns war klar, dass wir dann am Tage den Zwinger aufbauen würden.

Wir machten uns also am 5.2.2024 ein weiteres Mal auf den Weg nach Königsfeld, um unseren Fangzwinger zu stellen.

Uns allen war klar, dass das kein leichter Spaziergang werden würde.

Wir bauten den Zwinger auf, bestückten ihn mit sämtlichen Leckereien, stellten weitere Cams um den Zwinger auf.

Die Futterstelle oberhalb bestückten wir minimal, um ggf. noch einen Plan B in der Tasche zu haben.

Voller Hoffnung fuhren wir nach Hause.


Kalle suchte zwar die Futterstelle auf, lief aber nicht nach unten zum Zwinger.

Es trat also genau das ein, wovor wir Angst hatten.

Natürlich dachten wir darüber nach, Kalle zu narkotisieren.

Da er aber nur nachts kam, mussten wir diese Möglichkeit wieder verwerfen.

Also fuhren wir wieder nach Königsfeld und
setzen 4 weitere Reolinks an verschiedenen Positionen, um zu sehen, wie weit Kalle zum Zwinger laufen würde.

Parallel stellten wir 10 Näpfe auf, um Kalle darüber zu konditionieren.

Wir wollten ihn dadurch zum Zwinger ziehen.

Er sollte dort länger verweilen und merken, dass nichts passieren würde.

Die Nacht brach an und er folgte der Napfspur und hörte nach dem 3. Napf wieder auf.

Zum Mäuse melken dachten wir.

Aber klar, er wusste, was es mit dem Zwinger auf sich hat.

Kalle würde lieber hungern als den Zwinger ein weiteres Mal zu betreten.

Dennoch gaben wir die Hoffnung nicht auf.

Wir hatten indes tagsüber immer wieder mit ignoranten Hundehaltern zu kämpfen, die dann sogar noch dabei zusahen, wie der eigene Hund in den Zwinger spazierte und alles gefressen hat.

Ob man uns darüber informierte und sich entschuldigte?

Fehlanzeige!

Man kann nur hoffen, dass sie alle niemals Hilfe benötigen.

Gegen Abend fuhr die Besitzerin von Kalle wieder zum Zwinger und füllte die Näpfe auf und nahm von oben 2 Näpfe weg.

Die Nacht brach an und Kalle traute sich zumindest schonmal bis zur Hälfte zwischen Futterstelle und Zwinger.

Wie sehr das an unsere Substanz ging, müssen wir niemandem sagen.

Wir wechselten uns mit Nachtwachen ab, aber auch wenn man keine Nachtwache hat, schläft man sehr unruhig.

Die Tage vergingen.

Tagsüber gab es von Kalle so gut wie keine Sichtungen mehr.

Nachts kam er brav zu seiner Futterstelle.
Wie ließen durch die Besitzerin jeden Tag einen Napf wegnehmen.

Parallel machten wir uns Gedanken und beschlossen einen Aufruf für ein spezielles Fangnetz zu starten.

Je länger ein Hund draußen ist, desto schwieriger wird es.

Das allergrößte Problem, was wir hatten, war der mittlerweile extreme Menschenauflauf.

Es hatte sich rumgesprochen, was da im Wald stand, und so kamen die Menschen und schauten sich den Zwinger mit eigenen Augen an.

Die Zeit drängte also umso mehr.

Eine weitere Nacht brach an und Kalle machte weiterhin keine Anstalten nur mal annährend eine Pfote in den Zwinger zu setzen.

Und so starteten wir dann doch den Hilfeaufruf.

Wir waren und sind von der Anteilnahme der Hilfsbereitschaft aller Menschen noch immer überwältigt. An dieser Stelle nochmal ein fettes DANKE an Euch!!!🧡🧡🧡

Und dann passierte plötzlich das Unfassbare.


Kalle begann plötzlich damit, sich den Zwinger von allen Seiten anzuschauen.

Er kam und verschwand, kam und verschwand.


Am 11.2.2024 machte er gegen 20 Uhr endlich den entscheidenden Schritt mit der Pfote in den Zwinger.

Wir saßen vor den Cams und konnten es kaum aushalten so hofften wir, dass er endlich all seinen Mut zusammennehmen würde.

Und endlich war es dann so weit.


Kalle hatte um ca. 20:15 Uhr beschlossen, sich das Essen hinter der Lichtschranke anzuschauen und dann schnappte die Falle zu.

Wir konnten es kaum glauben und weinten vor lauter Freude.

Es war uns tatsächlich gelungen Kalle ein weiteres Mal mit dem Zwinger zu sichern.

Die Besitzerin und wir machten uns sofort auf den Weg.

Kalle hingegen fand es überhaupt nicht witzig, dass er im Zwinger gefangen war.

Er biss in sämtliche Elemente rein. Er riss an ihnen rum.😔😔

Er suchte nach einer Möglichkeit, dem Ganzen zu entkommen.

Er zerlegte uns die ganze Elektronik der Zwingertüre und verbog uns Elemente.

Über die Kameras versuchten wir ihn zu beruhigen und die Minuten des Wartens kamen uns vor wie Stunden.

Nach ca. 20 Minuten hörten wir dann endlich die erlösende Stimme der Besitzerin und konnten alle durchatmen.

Kalle wurde in eine Box geladen und nach Hause gebracht, wo er direkt sein Hundebett ansteuerte und ziemlich k.o. hineinrutschte.

Er hat seinen Ausflug Gott sei Dank unbeschadet überstanden.

Wir möchten an dieser Stelle Danke sagen.

Von Herzen Danke an Dich liebe Birgit. 🧡

Du hast alles für Kalle gegeben und warst zu jeder Tages und Nachtzeit für uns erreichbar🧡🧡.

Du hast in kürzester Zeit zig Flyer aufgehängt und die Futterstellen immer wieder neu bestückt.🧡🧡

Du hast durchgehalten!🧡🧡🧡🧡

Wir konnten uns zu 10000 % auf Dich verlassen. 🧡🧡🧡🧡


Du hast uns blind vertraut und dafür danken wir Dir sehr.🧡🧡🧡🧡

Von Herzen Danke an das Kreistierheim Schwarzwald-Baar Kreis für die Empfehlung an uns.🧡🧡🧡🧡

Von Herzen Danke an alle Verwandten/Bekannten und Freunde von Birgit für die Unterstützung.🧡🧡🧡🧡

Von Herzen Danke an alle besonnenen Sichter.🧡🧡🧡🧡

Von Herzen Danke an alle ortsansässigen Jäger für die wundervolle Zusammenarbeit.🧡🧡🧡🧡

Von Herzen Danke an die Polizei.🧡🧡🧡🧡

Von Herzen Danke an all unsere Follower, was würden wir nur ohne Euch machen.🧡🧡🧡🧡

Von Herzen Dank an das gesamte Team im Hintergrund.🧡🧡🧡🧡

Wir wünschen Kalle und seiner Besitzerin von Herzen alles Gute.🧡🧡🧡🧡

Im Einsatz für SUCHHUNDE Baden-Württemberg waren Jennifer, Boris und Jenny.

SUCHHUNDE Baden-Württemberg

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