Juri entlief seiner neuen Familie in einem unachtsamen von der Terrasse des Hauses am 29.6.2024 samt Hausleine.
Es gab nach Entlaufen immer wieder ein paar Sichtungen, zu denen die Besitzerin direkt hinfuhr.
Sie hoffte, ihn einfangen zu können.
Nachdem sie merkte, dass es so nicht funktionierte, griff sie zum Telefon und meldete sich bei uns.
Wir kamen gerade vom Rasen mähen rein und waren durch die extreme Hitze total durch.
Wir versuchten die Besitzerin so gut es ging zu beruhigen und sagten ihr unsere Hilfe zu.
Aus dem Keller holten wir direkt alle Zutaten für das Leberwurstwasser und legten los.
Parallel packten wir die Kameras ein und fuhren nach Melchingen.
Vor Ort angekommen versuchten wir erstmal die völlig aufgelöste Familie zu beruhigen.
Danach kontaktierten wir den zuständigen Jäger und holten uns direkt die Genehmigungen für das Einrichten der Futterstellen ein.
Wie ließen uns nochmal alle Sichtungspunkte erklären und fuhren zunächst zum letzten Sichtungspunkt.
Wir richteten dort eine überwachte Futterstelle ein und zogen in den Weiten der Felder Leberwurstwasserspuren aus allen Richtungen zu der Futterstelle.
Danach richteten wir eine weitere Futterstelle an einer Scheune ein, an der sich Juri länger aufgehalten hatte.
Als wir auch dort die Leberwurstwasserspur ziehen wollten, kam uns ein Fahrradfahrer entgegen und fragte uns, ob wir was suchen würden.
Wir erklärtem ihm kurz die Situation und dann sagte er, dass er Juri kurz zuvor im Neubaugebiet gesehen hatte.
Noch bevor er uns alles erklärte, bot er uns an, ihm einfach zu folgen.
Von Herzen Danke an dieser Stelle!
Der Radfahrer war nämlich ca. 2 Kilometer den Berg hochgestrampelt, um ihn dann wieder runter zu fahren weil er uns den genauen Sichtungspunkt zeigen wollte.
Da Juri auch dort den kleinen Trampelpfad in Richtung Wald kannte und dieser auf dem Weg nach Hause lag, richteten wir auch dort eine Futterstelle ein.
Die extreme Hitze und die vielen Bremsen machten uns wirklich zu schaffen.
Wir trafen uns dann mit der Besitzerin auf der Straße oberhalb des Hauses. Auch diese führte nach oben zu den anderen Sichtungspunkten.
Wir entschieden dann, am anderen Ende des Trampelpfades eine Futterstelle einzurichten.
Vor Ort angekommen stellten wir aber fest, dass wir an dieser Stelle, sollte sie gebraucht werden, keine Lebendfalle stellen können.
Also wollten wir uns einen anderen Platz suchen.
In dem Moment sah die Besitzerin Juri die Straße nach unten laufen, quasi direkt in unsere Richtung.
Wir baten die Besitzerin darum, ganz tief durchzuatmen, nichts Unüberlegtes zu tun und sich einfach hinters Auto zu stellen.
Die Besitzerin war mit den Nerven so am Ende, wir wollten einfach nichts riskieren.
Außerdem war Juri leider erst seit ein paar Tagen in seiner neuen Familie. Alles in Allem kein gutes Omen.
Wir entschieden uns, ihm mit der Beifahrertür von unserem Auto den Weg abzuschneiden.
Parallel zogen wir die Retriever Leine aus der Tasche, schnappten uns eine Dose Nassfutter und hockten uns am Ende des Autos auf der Fahrerseite auf den Boden.
Wir wollten versuchen, Juri von Hand zu sichern.
Juri lief also nun genau auf uns zu.
Zunächst war er wirklich sehr skeptisch. Wir sprachen ihn freundlich an, wandten den Blick ab und streckten ihm die Dose entgegen.
Er fasste so viel Vertrauen, dass er sich nährte und anfing zu fressen.
In dem Moment griffen wir vorsichtig zu, legten ihm die Retriever Leine um und Juri war safe.
Die Familie brach in Tränen aus und die ganze Anspannung fiel ab.
Wir packten Juri ein und brachten ihn nach Hause.
Der Besitzerin gaben wir nochmal ganz viele Tipps mit auf den Weg und fuhren dann heim.
Juri hat seinen Ausflug Gott sei Dank unbeschadet überstanden.
Wir möchten an dieser Stelle Danke sagen.
Danke an die wunderbaren Besitzer für das Vertrauen in uns und unsere Arbeit.
Danke an den Jäger für die großartige Kooperation.
Wir wünschen Juri und seiner Familie von Herzen alles Liebe.
SUCHHUNDE Baden-Württemberg